hatte sie es verstanden. Jessica Lara. Eine Nachwuchsschauspielerin in den USA. Oscarverdächtig. Ein außergewöhnlich wacher junger Mensch.

Die erzählt uns, dass sie in Mississippi und Texas aufgewachsen sei. Ihre Mutter jobbte bei Mc Donalds, brachte häufig Burger mit nach Hause. Ihre ganze Familie sei übergewichtig gewesen, stöhnt sie. Und meint:

"Ich wollte gesünder leben und fing schon mit 12 Jahren an, für mich selbst zu kochen. Ich verbannte damals Kohlenhydrate von meinem Speiseplan, setzte auf Gemüse und Eiweiß. Mein Lieblingsgericht: Gegrillte Hähnchenbrust mit Salat".

Solche lebensentscheidenden, solche zentralen, solche jedes medizinische Lehrbuch weit in den Schatten stellende Sätze lesen Sie also in irgendwelchen farbigen Jungmädchen-Zeitschriften. An jedem Kiosk erhältlich. Jeder deutsche Professor würde diese Blättchen wohl als "dumm und überflüssig" bezeichnen.

Ich weiß nicht.

Ich befrage einfach heute (heute!) unsere staatliche DGE, verantwortlich für die Ernährung in Deutschland. Im Internet. Dort finden wir die 10 Regeln für gesunde Ernährung. Und Regel Nr. 2 heißt

Getreide mehrmals am Tag und reichlich Kartoffeln.

Ein von deutschen Professoren erdachter und überwachter Satz. Selbstverständlich außerordentlich klug und evidence-based. Das Resultat dieses Satzes hat uns noch Frau Ulla Schmidt zusammen mit Herrn Seehofer um die Ohren gehauen: Wir Deutsche seien das dickste Volk Europas.

Sehen Sie, ich bin ein einfacher Mensch. Auf dem Bauerhof groß geworden. Ich guck mir einfach die Lebenserfahrung eines 12 jährigen Mädchens und die wissenschafts-schweren Sätze von deutschen Professoren an. Und vergleiche das Resultat.

Vielleicht sind so bunte Teenager-Blätter doch gar nicht so schlecht ... Vergleichsweise.