Einige Hausärzte zücken bei einem Cholesterinwert von über 200 mg/dl bereits das Rezeptbuch, um einen Cholesterinsenker zu verschreiben. Dabei haben wir bereits gesehen, dass der optimale Cholesterinwert bei 220-260 mg/dl liegt, wenn man sich die Gesamtsterblichkeit anschaut. Das verwundert mich auch überhaupt nicht, wenn man bedenkt, dass Cholesterin der Ausgangsstoff aller Sexualhormone ist. Doch das ist nur ein Aspekt, denn dank Dr. David Diamond habe ich eine Studie zu Statinen vorgestellt bekommen, die Sie so sicherlich nicht von Ihrem Hausarzt oder in der Apotheken-Rundschau lesen werden.

Wie wirken sich Statine auf Demenz aus?

Eine spannende Frage, vor allem für biochemisch interessierte Menschen, da wir doch wissen, dass Statine die Mitochondrien, also die kleinen Kraftwerke in unseren Zellen, schädigen.

In der Studie von Kalpana Padala hat man eine spannende Untersuchung durchgeführt. Achtzehn Freiwillige mit diagnostizierter Demenz haben an der zwölfwöchigen Studie teilgenommen. Alle haben für sechs Wochen das Medikament abgesetzt und nach den sechs Wochen für erneut sechs Wochen wieder eingenommen. Man würde ja erwarten, dass es den Menschen nach dem Absetzen eines Medikamentes deutlich schlechter geht, oder? Schließlich möchte der zuständige Arzt, der das Mittel verschreibt, dem Patienten helfen. Doch schauen wir uns das Ergebnis an:




Mittels des MMSE-Wertes (Mini-Mental State Examination) wird der Grad der kognitiven Störung bei Menschen festgestellt. Er besitzt angeblich eine hohe Aussagekraft und höhere Werte bedeuten: Weniger Demenz. Wie Sie sehen, ist der Wert im Durchschnitt nach sechs Wochen Absetzen des Statins deutlich besser gewesen und wurde nach Wiedereinnahme so schlecht wie zum Start der Studie. Das Gleiche gilt für die verbale Erinnerung der Studienteilnehmer. Auch das Erinnerungsvermögen wurde signifikant besser. Einige Patienten galten nach dem Absetzen des Medikaments nicht mehr als dement!

Ein biochemischer Hintergrund dafür ist, dass Cholesterin im Gehirn eigenständig gebildet werden muss und Statine unterdrücken exakt diesen Ablauf im gesamten Körper. Zudem ist dieser Fund kein Einzelfall, denn selbst die AHA (American Heart Association) beschreibt dieses Phänomen mit den schönen Worten:


„These reports generally describe nonserious reversible forgetfulness, confusion, and other forms of cognitive impairment …“


Auf Deutsch: „Diese Berichte beschreiben eine unkritische und umkehrbare Form von Vergesslichkeit, Verwirrtheit und anderer Arten von geistiger Eingeschränktheit …“


Ich habe zu dieser Studie noch eine Idee entwickelt: Setzen Sie mal nicht nur diese Medikamente ab, sondern geben Sie diesen Menschen in den sechs Wochen eine vitalstoffreiche Ernährung auf Basis von Low Carb plus einem Auffüllen aller Vitalstoffe ...


Quelle:

The Effect of HMG-CoA Reductase Inhibitors on Cognition in Patients With Alzheimer’s Dementia: A Prospective Withdrawal and Rechallenge Pilot Study, Kalpana P. Padala et al., 2012, DOI: 10.1016/j.amjopharm.2012.08.002

Statin Safety and Associated Adverse Events: A Scientific Statement From the American Heart Association, Connie B. Newman et al., 2019, DOI: /10.1161/ATV.0000000000000073


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”