Der plättchenaktivierende Faktor, kurz PAF, kommt natürlicherweise im Körper vor. Seinen Namen verdankt er seiner Funktion bei der Blutgerinnung. Er aktiviert die Blutplättchen, die daraufhin Thromben bilden und so Wunden verschließen. Es gibt verschiedene Formen von PAF. Aber sie können noch viel mehr. Sie sind beteiligt an der Regulation des Blutkreislaufs und des Blutdrucks, am Abbau von Glykogen, an der Steuerung verschiedener Gehirnfunktionen, am Hormonsystem und vielem mehr. Vor allem sind sie an Entzündungsreaktionen beteiligt.

PAFs sind eine Art von Fetten, die der Körper selbst produziert. Sie kommen fast überall im Körper vor. Sie sind ganz besondere Fette, denn sie leiten Signale an die Zellen weiter. Dazu binden sie an Rezeptoren auf der Zelloberfläche. Die Rezeptoren senden dann Signale ins Zellinnere, woraufhin sich verschiedene Prozesse verändern, unter anderem die Aktivität bestimmter Gene. PAFs sind also epigenetische Schalter.


Wenige PAFs sind gesund Zu viele PAFs sind nicht gesund


Kommt es jedoch zu leichten, chronischen Entzündungsreaktionen, wie sie durch psychischen Stress, einen undichten Darm, zu viele einfach aufgebaute Kohlenhydrate, Alkohol oder andere Gifte entstehen können, bilden sich vermehrt PAFs. Das ist problematisch, denn sie aktivieren ihrerseits weitere Entzündungsfaktoren wie Zytokine, das sind Botenstoffe des Immunsystems, Leukozyten und Monozyten, das sind Zellen des Immunsystems, und bestimmte Wachstumsfaktoren. Außerdem werden vermehrt radikale Sauerstoffverbindungen gebildet, die die Entzündungsreaktionen weiter anheizen. Überschreiten die PAFs einen bestimmten Schwellenwert, wird ein Mechanismus in Gang gesetzt, bei dem immer mehr PAFs gebildet werden. Die chronische Entzündung wird immer schlimmer. Ein Teufelskreis.


Chronische Entzündungsreaktionen an der Wurzel packen


Einmal in Gang gesetzt, schaukeln sich chronische Entzündungsreaktionen immer weiter auf. Dann helfen auch keine Blaubeeren oder Kurkuma mit entzündungshemmender Wirkung. Das Problem muss an der Wurzel gepackt werden. Beim Stress und Schlafmangel, beim täglichen Feierabendbier oder Wein, beim Gemüse- und Eiweißmangel in der täglichen Ernährung, beim Bewegungsmangel und möglichen anderen Faktoren, die zu Entzündungen führen. Wird das Problem an der Wurzel gepackt, können Heidelbeeren und Kurkuma zusätzlich unterstützend wirken.


Quelle: Tsoupras A, Lordan R, Zabetakis I. Inflammation, not Cholesterol, Is a Cause of Chronic Disease. Nutrients. 2018;10(5):604.


Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"