In der seriösen Zeitung "Die Welt" geht es jetzt Omega 3 an den Kragen. Tenor: Omega 3 ist nicht nur wirkungslos, sondern sogar schädlich. Genauer: Tödlich. Und bei der Gelegenheit gilt das natürlich auch für Oivenöl und für das gute HDL-Cholesterin. Davon später.

Es wurde ja auch Zeit. Seit sich Omega 3 als besser und deutlich billiger erweist als die üblichen milliardenteuren Herzschutzmittel (Cholesterinsenker, Aspirin), müssen die betroffenen Pharmafirmen natürlich Totschlagargumente hervorzaubern: Omega 3 tötet.

Der Artikel in "Die Welt" beruht, wie könnte es anders sein, auf einer (nur einer) wissenschaftlichen Studie vor 4 Jahren. Der Universität Norvich. Die hätte

"89 Studien durchforstet, die die Wirkung von Omega 3 aufs Herz analysierten. Ihr Fazit: Statt gegen Depressionen zu helfen und vor Krebs zu schützen, bescherten die Fischfette den Kranken ein verkürztes Leben".

Ein ungeheuerliches Ergebnis. Omega 3 bringt die Menschen um. Deshalb übrigens sind die Eskimos ja alle ausgestorben. Und alle Fische ... Was tun? Ganz einfach: Die Originalarbeit besorgen. Nachlesen. Und was steht dort:

"Aus 15.159 Studien wurden 89 ausgewählt. (So so) Und die 89 Studien ergaben: Das Sterberisiko wurde durch Omega 3 um 13% verringert (verringert!) und Herzinfarkte um 5% verringert (verringert!). Und das Krebsrisiko sei mit Omega 3 nicht angestiegen".

Also noch einmal: In 89 Studien, ausgewählt aus 15.159 (wie macht man das) zeigt sich, dass Omega 3 Herzinfarkt (etwas) verhindert und dass Omega 3 das Leben (etwas) verlängert. Und daraus macht "Die Welt"

"ein verkürztes Leben"

Die Journalisten sagen also glatt die Unwahrheit. Wissend, dass Sie, liebe Leser damit nun wirklich nicht rechnen. Politiker und Journalisten haben in Deutschland einen denkbar schlechten Ruf, wie jährliche Umfragen ergeben.

Jetzt wissen Sie auch, weshalb.