Ein Gift. Macht Krebs. Sollte man meiden. Das sind rationale Beschreibungen. Es geht auch anders. Dioxin ist

... ein 16 jähriges Mädchen heute. Zitat: "Sie trägt Windeln, kann sich mit ihren verkrümmten Ärmchen und Beinchen nicht aufrichten, den Kopf nicht allein heben und aus dem weit geöffneten Rachen nur ein "Aah..." hervor stoßen, wenn sie sich freut."

Das also ist Dioxin auch. Heute. Vor genau 50 Jahren begann ein Kulturvolk, 170 Kilogramm Dioxin auf ein fremdes Land zu verstreuen. Auf 4,8 Millionen Vietnamesen. Wir wissen: 80 Gramm (nicht Kilogramm) im Trinkwasser genügt, um die gesamte Bevölkerung von New York auszurotten. Nur 80 Gramm.

Das mit dem Ausrotten nehmen wir noch so hin. Daran haben wir uns gewöhnt. Was aber empfinden Sie bei dem (in der zweiten Generation) 16 jährigen Mädchen in Vietnam, also der Langzeitfolge von Dioxin ...?

Die Klage 2004 gegen Dow Chemical, Monsanto und 32 weitere Chemie-Erzeugerfirmen wurde in den USA abgewiesen. Begründung: "Agent Orange sei einzig zur Entlaubung eingesetzt worden".

Nun hat Dioxin eine Halbwertszeit von 100 Jahren. Das reicht noch für viele, viele Generationen (Wissenschaftler nehmen die Halbwertszeit mal 10).

Weshalb ich darüber schreibe? Weil ich soeben gelernt habe, dass ein einziger Teelöffel Plutonium genügen würde, um die gesamte Bevölkerung Europas auszurotten. Ein Teelöffel.

Deutschland verwaltet - leider, zugegebenermaßen - 60 Kilogramm dieses Stoffes. Nur Deutschland! Selbstgemacht. Abfallprodukt unserer Atomkraftwerke. Täglich werden es mehr. Halbwertszeit über 20 000 Jahre. Also ewig. Die werden jetzt ... "verwaltet".
Selbstverständlich ganz sicher verwaltet. Für 10 x 20.000 Jahre. Ah ja. Wie macht man das???

Darum geht's. Nur darum.
Hat sich noch lange nicht rumgesprochen.