Diese Frage stelle ich manchmal meinen Patienten. Häufiger aus dem südlichen Deutschland, aus den Alpen-Regionen. Ganz häufig den Schweizern, die mich besuchen. Denen sieht man die „Lebensenergie“ oft an. Die Art wie sie sich bewegen, der wache Blick, die rasche witzige Antwort, das geschmeidige sich hinsetzen und wieder aufstehen…

Gerade das hinsetzen: Findet ja oft quälend langsam statt, und  wenn derjenige, welche dann sitzt, kommt meist ein tief empfundenes aaaaah! Bringt mich spontan zur Frage: „Sie sind schon 84?“. Dann beginnt meistens ein spannendes Gespräch über Energie.

Ohne Energie ist das Leben traurig. Das wissen Sie ganz genau aus Zeiten, als Sie einmal krank waren. Fieber hatten. Schlapp herumlagen. Macht keinen Spaß. Was auf der anderen Seite Lebensenergie bedeuten kann, zeigt Ihnen jedes Kind, jedes 4-jährige. Ich werd jedes Mal neidisch.

Aber woher denn nun? Woher kommt die Energie? Gibt es eine klare, eindeutige, physiologische Antwort:

Aus den Mitochondrien

Aus den Kraftwerken in Ihren Zellen. Ganz allgemein. Und besonders aus den Kraftwerken, die sich in Ihrem größten Organ befinden: Dem Muskel. Jetzt kommt’s:

  • Es gibt sie wirklich.
  • Es gibt die 2-Zylinder
  • Es gibt die 12-Zylinder

Will sagen: Wir finden im Muskelgewebe unterschiedliche Mengen an Mitochondrien. Der Unterschied kann bis zum Faktor 6 betragen. Enorm!

Spontan: Also los! Werden Sie vom 2-Zylinder zum 12-Zylinder. Werden Sie von der Ente (18 PS) zum Ferrari (600 PS). Das ist tatsächlich wörtlich so gemeint. Anders ausgedrückt: Verschaffen Sie sich möglichst viele Mitochondrien. Und wie macht man das?

  • Nun ja: Woraus bestehen die? Aus Kartoffeln? Ganz sicher nicht.
  • Die bestehen im groben aus Fettsäuren und Proteinen. Also aus Eiweiß und Fett.

Wenn Sie jetzt glauben, dass Sie mit 10 Eiern zum Frühstück (Eiweiß und Fett) plötzlich mehr Energie, mehr Mitochondrien bekommen, haben Sie sich ein ganz kleines bisschen getäuscht. Es gehört noch etwas dazu:

  • Sauerstoff!

Heißt übersetzt: Training. Bewegung. Durchblutung. Sie müssen Ihr größtes Organ, den Muskel trainieren. Und wie macht man das – neben den Eiern zum Frühstück - ?

  • Man läuft. So wird der Muskel bis zu 10 Mal mehr durchblutet. Ein physiologisches Fakt.
  • Man macht Krafttraining. Zum Beispiel die 7 magischen Übungen (News vom 06.03.2017).

So entsteht mehr Muskelgewebe und gleichzeitig mehr Mitochondrien.

Energie, pure, rohe Energie, Lebensenergie, die Sie von der Ameise zum Adler werden lassen könnte, beruht also auf richtiger Kost (banal), täglicher Bewegung, häufigem Muskeltraining.

Kleines Geheimnis am Rande: dennoch gibt es hier auch unter Leistungssportlern gewaltige Unterschiede. Das liegt daran, dass auch die Mitochondrien, die kleinen aktiven Arbeiter auf 47 essentielle Stoffe angewiesen sind. Und wenn es da Engpässe gibt…. dann sind Sie eben der mit der Bronze-Medaille.

Also? Blutanalyse. Die Basis ist und bleibt das Messen.