Ein Arzt sollte seinem Patienten wohltun. Sollte ihn annehmen, ihm zuhören, ihn ernst nehmen, Empathie zeigen, einfühlsam für ihn da sein. Der Patient sollte sich beim Arzte aufgehoben fühlen.

Ja… und umgekehrt? Hat nicht auch der arme kleine Arzt, das geplagte Würstchen, ein Anrecht auf Leben? Ein Anrecht auf Angenommen - werden, auf Lob, auf Anerkennung? Hat er in Ihrer Welt offenbar nicht oder eher selten. Zum Glück gibt es Ausnahmen. Denn häufig genug bekomme ich mails wie die heutige. Eines gar einfühlsamen (!) Menschen:

    „Ich möchte mich auch einmal bedanken, und zwar für Ihre ganze Arbeit. Lese alle Ihre Bücher, bin nach einem Herzinfarkt und einer ordentlichen Depression im Ruhestand.
    Nehme schon länger NEM´s…. habe schon 12 kg abgenommen, lebe low carb.
    Alles gut, aber das wichtigste ist, die Lebensfröhlichkeit ist wieder da….

    Ich weiß nicht, wie Sie das Arbeitspensum hinbekommen, aber ich finde es essentiell.
    Besonders haben mich heute Ihre beiden News angesprochen, unglaublich (Klarheit und Leichter, schneller, jünger vom 16.11.2016).
    Ich hoffe, die mail ist nicht zu lang, nochmals vielen Dank für Ihre Arbeit. Gott erhalte Sie uns ganz lange.“

Wenn ich mails zitiere, streiche ich in der Regel viele der hier belassenen Sätze. Der Ton berührt. Da hat sich jemand in seinen Mitmenschen eingefühlt. Offenbar lernt man so etwas, wenn man einmal eine „ordentliche Depression“ hinter sich hat und wieder zur „Lebensfröhlichkeit“ findet.

Ich habe mich bedankt.

PS: Wissen Sie, was hier nicht steht? Das ach so häufige nörglerische: Da ist ein Rechtschreibfehler auf Seite 67 ganz unten.“ Oder „Wieso geben Sie nicht die Literaturstelle an zu ihrer Bemerkung über Arthrose???“ Als ob wir hier in der Schule wären und ich der Schüler. Dieser Gegensatz ist es, der die obige mail so wundersam macht.