kann sehr rasch oder aber quälend langsam, verzögert geschehen. Fragen Sie einmal eine Krankenschwester, die mit diesem Problem tagtäglich konfrontiert wird: hochrot geschwollene Wundränder, Eiter, aufplatzende Schnitte, wochenlange Bemühungen, bis es zur sogenannten Sekundär-Heilung kommt. Oder auch gar nicht.

Ich habe als Nachtpfleger auf der Intensivstation Leute sterben sehen, bei denen die Wundheilung nach Operation gar nicht funktioniert hat.

Kann man sich schützen? Kann man sich optimieren? Kann man sich auch hier das Leben leicht gestalten? Fragen Sie einfach ein Reh. Das sich ja auch einmal an der Haut ritzt. Ist in drei Tagen verheilt. Fragen Sie meine Kinder oder mich… Gleiche Beobachtung. Was steckt dahinter?

Vitamin D

Zunehmend eine Wundertüte. Wir entdecken ständig neue Funktionen dieses Hormones. Erst 2004 zwei Arbeiten, welche den entscheidenden Einfluss von Vitamin D auf unser Immunsystem illuminieren und so erstmals die Verbindung von Vitamin D und Infektionskrankheiten neu interpretieren.

    Thomas Mann hatte schon Recht, den Zauberberg hoch dort oben, im Gebirge stattfinden zu lassen. Nahe der Sonne. Da ging es um Tuberkulose und ihre Heilung. Die Neuentdeckung heute: Vitamin D produziert ein Antibiotikum, was Tuberkulose-Bakterien abtötet. Finde ich sensationell.

Und genau diese Entdeckung können Sie benutzen, um Ihre Wunden – nach Verletzung, nach Operation – keimfrei zuhalten. Und damit rasche Wundheilung zu garantieren. Dieses durch Vitamin D produzierte Antibiotikum übrigens heißt

Cathelicidin.


Die Konzentration dieses Wunderstoffes steigt an mit steigendem Vitamin D-Spiegel. Bewiesen 2004/2005. Heißt übersetzt: Ihre Wunde bleibt keimfrei, kann ohne Eiter, ohne schmerzhafte Rötung und Schwellung verheilen.

Wie Vitamin D das bewirkt, wurde erstmals 2007 beschrieben. In einer hochkomplizierten, biochemischen Arbeit, in welcher es natürlich wieder einmal um das An- oder Abschalten von Genen geht.

Dort lesen wir so hübsche Sätze wie den, dass Vitamin D in der Wunde eine „physikalische Barriere“ errichtet, dass Vitamin D „rasch ein anti-mikrobielles Schutzschild“ aufbaut. Klingt überzeugend.

Kinder verletzten sich häufig beim Spielen. Vielleicht neben dem täglichen Multi-Vitaminpräparat ab jetzt noch mehr auf die richtige Vitamin D- Dosis achten?

Quelle: J Clin Invest 117: 803(2007)