Wir sehen seit den 1960er Jahren einen stetigen Zuwachs an plötzlichem Herztod weltweit. Der Wert hat sich seit 1960 ca. vervierfacht und wir werden auf dieses Thema auch im Detail in den kommenden News eingehen. Was ich Ihnen heute direkt ans Herz legen möchte und auch in allen meinen Büchern schreibe: Achten Sie auf einen guten Quotienten von Triglyceride geteilt durch HDL. Ihr Wert sollte mindestens kleiner 1.0, besser Richtung 0,5 sein, zum Beispiel 48 (Tri) / 86 (HDL). Ein solcher Wert geht einher mit einem gesunden Insulin- und Harnsäurespiegel, und ist ein guter Indikator dafür, wie groß Ihr Risiko für eine Koronare Herzerkrankung (KHK) ist.

Doch zurück zum plötzlichen Herztod: In der heutigen News möchte ich die Frage stellen, ob es sich bei Arteriosklerose wirklich um eine moderne Zivilisationskrankheit handelt. Da gibt es mal wieder erstaunliche Auswertungen aus der Vergangenheit. So hat sich das Team um den Forscher Randall Thompson die Arbeit gemacht und 52 ägyptische Mumien mittels Computertomographen (CT) untersucht. Das erstaunliche Ergebnis dieser Arbeit ist, dass 20 der 52 Mumien sicher mit Arteriosklerose diagnostiziert werden konnten. Bei weiteren 12 der 52 Mumien war man sich recht sicher. Man fand in diesen Analysen deutliche Calciumablagerungen in den Arterien bzw. dort, wo man Arterien vermuten würde.

Dabei konnte bei vielen Mumien auch deren Alltagsbeschäftigung ermittelt werden. Insbesondere bei den Priestern und deren Familienmitgliedern häufte sich die Diagnose als wahrscheinliche Ursache des Todes. Zudem überrascht, dass einige der Mumien nur ein Alter von 30 Jahren erreichten, darunter eine Prinzessin (hier musste man das Alter nicht schätzen, es war durch Inschriften bekannt).

Des Rätsels Lösung sollen die Grabbeigaben sein, die gern von den Priestern mit nach Hause genommen und dort verzehrt wurden. Ich konnte in der Aufzählung der Speisen zunächst nichts wirklich Dramatisches finden, doch die letzten beiden Punkte waren Brot und Kuchen. Das bedeutet, die Familien der Priester waren sehr gut verpflegt mit Kuchen, der sehr wahrscheinlich mit Honig und/oder Früchten (Datteln) gesüßt war. Zudem haben die Ägypter zu der Zeit bereits Wein angebaut und Bier aus Gerste gebraut. Alkohol war ein fester Bestandteil der Ernährung in dieser Kaste.

Daher gehen die Forscher in allen Quellen auch davon aus, dass diese Personen zu hohe Triglyceride im Blut hatten. Auch die Bildnisse zeigen auf, dass viele der Priester und Adeligen übergewichtig waren, was auf einen zu hohen Insulinwert hinweist.

Man sieht, das Thema Koronare Herzerkrankungen (KHK) ist nicht nur ein Thema der Neuzeit. Es galt schon immer: Wenn sich der Mensch nicht genetisch korrekt ernährt, hier in diesem Fall üppig mit täglich Kuchen und Alkohol, dann erkranken die Gefäße, da sich u. a. die Blutfette dramatisch verändern.

In den kommenden News werde ich das Thema Blutfette zusammen mit dem Risiko für KHK vertiefen.

Quellen:

Global Public Health Burden of Heart Failure, Gianluigi Savarese et al., 2017, DOI: 10.15420/cfr.2016:25:2

Atherosclerosis in Ancient Egyptian Mummies, Randall Thompson et al., 2011, DOI: 10.1016/j.jcmg.2011.02.002


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”