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Und dann im Rollstuhl.
Kranke Menschen leben selten allein. Wir sind in der Regel sozial eingebunden. Und das kann auch bei Erkrankten bedeuten, dass andere Menschen von Ihnen abhängen. So wie hier zwei Kleinkinder von ihrer Mutter. Die leider auf den Rollstuhl angewiesen ist.
Mir ein unerträglicher Gedanke. Aus dem schlichten Grund, weil ich auch in der Medizin stets das Gute voraussetze. Weil ich wirklich und wahrhaftig glaube, dass jeder Arzt sich aus Kräften bemüht. All das einsetzt, was er gelernt hat. Helfen möchte. Gerade in einer solchen Situation.
Es aber nicht schafft.
Davon handelt die nächste mail. Sie ahnen, worauf ich hinaus will: Dieser Arzt schafft es nicht. Der Rheumatologe schafft es nicht. Das Krankenhaus schafft es nicht. Die Uniklinik schafft es nicht.
Wir schaffen das.
Dieser Widerspruch wird ja von Tag zu Tag deutlicher in Deutschland. Sie sprechen miteinander, Sie lesen diese mails, Sie lesen meine Bücher, Sie kommen langsam aber sicher jeder Einzelne auf die grundsätzliche Idee:
Schulmedizin ist beschränkt.
Schulmedizin hat sich eingeschränkt.
Schulmedizin kann in der Regel eben gerade nicht.
Wäre ja wurst bei einem Fußpilz. Meine Güte. Aber wenn die junge Mutter sich um die kleinen Kinder kümmern muss und selbst im Rollstuhl sitzt, dann wird das Ganze zu einer schreienden Anklage an die Schulmedizin. Gerne würde ich wieder in der Köln-Arena stehen und vor 12.000 Menschen solche Sätze sagen. Laut, aggressiv, anklagend und begründet! Die Alternativen nennen. Die Heilungsmöglichkeiten aufzeigen. Helfen.
Schreibt mir also die junge Mutter, dass „IHRE Kollegen da draußen nicht recht haben, indem sie resignieren, Dr. Strunz!“. Ich hatte das einmal angedeutet. Ein Arzt darf einfach nicht resignieren. Dann wäre er falsch am Platz. Im Einzelnen:
So etwas nehme ich wörtlich: „Schreit zum Himmel“. Wir sind leider nicht in Brasilien. Dort nämlich kennt man die Heilung (Coimbra Protokoll, 07.12.2016). Leider sind wir in Deutschland.
„Zu dem Zeitpunkt bei Ihnen hatte ich also bereits 7 Monate auf Kohlenhydrate verzichtet und bin jeden Morgen 30 Minuten immer noch sehr quälend gelaufen, hatte allerdings damit schon große Erfolge, also viel weniger Schmerzen.
Die ketogene Ernährung war übrigens anfänglich wirklich kein Spaziergang. Ich bin viele Monate mit schlimmen Entzugserscheinungen durch die Hölle gegangen und doch habe ich jetzt nach fast zwei Jahren Verzicht auf KH und täglichen Laufen ein neues Leben begonnen. Was für ein tolles Gefühl.
Kommentar: Was muss die Frau gelitten haben. Wie muss es in dem Seelchen ihrer Kinder aussehen, die das ja miterleiden. Die Patientin glaubt wirklich, man hätte sie dort in Berlin auch sterben lassen. Das sagt man nicht einfach so. Und dass sie
UNHEILBAR
sei, sagt man schon gar nicht. Als Arzt. Ein Mediziner, ein Biologe, ein Ingenieur kann reden wie er will. Darf ein Arzt nicht. Der darf höchstens sagen
für Ihre Krankheit
bin ich zu dumm.
Das wäre ehrlich