Manche Ihrer täglichen mails bringen mich nicht nur zum Lächeln, sondern zum Grinsen. Da werd ich wieder 17 Jahre alt. Und erlaube mir, Sie zu korrigieren.

Wenn ich einen Mitmenschen korrigiere, bezwecke ich etwas damit. Nicht nur, ihn zu ärgern. Sondern ihn zu wecken, im Sinne Ouspenskys. Ihm etwas bewusst machen. Auf seine Wortwahl zu achten. Denn… „am Anfang war das Wort“. Sie erinnern sich? Priming? (News vom 15.04.2020).

Das gilt übrigens auch für die innere Wortwahl. Für die Selbstgespräche, für den inneren Dialog. Wie viele Jahre habe auch ich üben dürfen, bevor der endlich automatisch … eher positiv ablief. Denn ablaufen tut er automatisch und ständig. Diese in meinen Augen geniale Technik der Selbstbeeinflussung hat uns die Natur geschenkt. Leider nutzen wir sie regelmäßig, um uns Unglück und Leid zu suggerieren.


Wirklich interessieren würde mich der innere Dialog eines Rehes. Oder eines Spatzen. Könnten Sie sich einfühlen?


Aber zurück zur mail. Da finden Sie ein paar kleine Sensationen. Die allein schon genügen, die Lehrbücher für innere Medizin dahin zu werfen, wo sie hingehören. Und lieber das „Buch des Lebens“ aufzuschlagen. Will sagen: Auf die Basis, sich auf körpereigene Bausteine zu besinnen. Darf ich?


„… welche Freude heute früh nach dem Frühstück! Wie immer als erstes die Strunz-News gelesen (16.04.2020, Thema Tryptophan). Habe mich ehrlich gefreut!

Seit ca. einem Jahr guter Schlaf dank Tryptophan! Kein Beta-Blocker mehr und keine kalten Füße dank Arginin.

Durch das Umsetzen Ihrer Empfehlungen in Ihren News und den vielen Büchern und Buchempfehlungen habe ich täglich mehr Energie und als Ältere mit fast 74 Jahren vor einigen Wochen mit leichtem Jogging angefangen.

Ich freue mich täglich auf die immer länger werdende Strecke!“


Wunderschön. Kurz und knapp. Wie ein Lottogewinn: Plötzlich überfällt einen das Glück. Man kann erholsam schlafen (gibt es etwas Wichtigeres?), hat endlich warme Füße. Hat die Dame wahrscheinlich ihr ganzes Leben noch nie erlebt. Und beginnt plötzlich… in ihren jungen Jahren, so eben der Pubertät entwachsen, …mit dem Joggen. Und die Strecken werden immer länger. Die Glücksmomente werden häufiger. Fast jeder von Ihnen kennt sich hier aus.

Weshalb ich bei der mail so grinsen muss? Haben Sie längst verstanden: ich lächle über das „als Ältere mit fast 74 Jahren“. Eine glatte Beleidung. Geht man so mit seinem Doktor um?

Korrekt müsste das heißen „als Jüngere mit fast 74 Jahren“. Oder? Sie sollten wirklich auf Ihre Wortwahl achten!

Ich bin 18. Punktum. Benehme mich auch so. Ernsthaft und seriös bin ich allenfalls im Umgang mit Ihnen, liebe Leserinnen, liebe Leser. Meine kluge Frau, meine Kinder, meine Umgebung kennt mich ganz anders.

Wenn hinter dem ganzen Geplänkel nicht strenge naturwissenschaftliche Wahrheit stünde. Wir können „jünger“ und „älter“ präzise unterscheiden und messen: Mit Hilfe der Telomere. Einfacher: Mithilfe des Enzyms Telomerase. Falls geringes Interesse am Thema, könnten Sie ja einfach in den News nachlesen.

Hallo! Junge Dame mit 74 Jahren! Wenn Sie nicht aufpassen, werden Sie in den nächsten Jahren plötzlich … gesund! Und jünger!

Dann haben Sie nur noch einen Gegner: Die Rentenkasse.