Jeder von uns weiß aus eigener Erfahrung, dass er ein gewisses Maß an Lebensfreude und Antrieb mitbekommen hat. Beglückt die Kindheit. Einige Jahre. Scheint dann ein bisschen nachzulassen, wenn wir die 18 einmal überschritten haben. Ist halt so.


Deshalb haben wir die Drogen erfunden. Wir stimulieren die gleichen Hormone, also Glückshormone und Antriebshormone, die wir in der Kindheit offenbar geschenkt bekommen, durch Drogen. Durch Nikotin, Kokain, Heroin, Amphetamin. Drogen machen abhängig. Bringen kurzes, intensives Glück, um uns dann in ein schwarzes Loch zu stürzen. Dann brauchen wir die nächste Dosis. Alles bekannt.


Jetzt ersetzen Sie doch einmal die Worte Lebensfreude und Antrieb durch das Wort Energie. Energie bekommt der Mensch ursprünglich aus dem Fett. Drum haben wir den Fettspeicher. Jeder Eskimo kennt diese Energiequelle. Sein ganzes Leben. Er hat nur diese.

Wir kennen einen zweiten, hochmodernen Weg: Schnellere Energie bekommt man mit einer Tafel Schokolade. Mit ein bisschen Zucker. Mit einem Brötchen. Mit Kohlenhydraten. Das flutet rascher an, gibt kurzfristig ein großartiges Gefühl, um dann, so nach 2 Stunden wieder abzuklingen. Und dann ganz logisch – Stichwort Unterzucker – schlapper zu machen. Was tun wir? Legen die nächste Schippe drauf. Die nächste Portion Nudeln, die nächste Tafel Schokolade. Merken Sie was? Wir werden abhängig.

Abhängig von (fast immer) leeren Kohlenhydraten. Welche sich ganz besonders bei Sportlern durchgesetzt haben. Weil die natürlich diesen Schuss Energie nach einem Power-Gel oder Cola besonders bemerken.


Sportler sind Kohlenhydratjunkies. Sind wir in Wahrheit alle. Auch wir Schreibtischtäter. Auch wir gieren nach der schnellen Energie. Und haben so gar kein Gottvertrauen mehr in die Basisenergie. In das Fett. Da gäbe es kein Auf und Ab. Da gäbe es keine Stimmungsschwankungen. Da gäbe es keinen Unterzucker. Ein emotionsgeladener Begriff!


Erinnert mich an den erfolgreichsten Heilpraktiker meines Landkreises. Der jedem Hilfesuchenden die gar so häufige Energielosigkeit, Müdigkeit, Schlappheit (kennen Sie das auch?) mit „Unterzucker“ erklärte. Ob das nun stimmte oder nicht: Er hat jedenfalls geholfen. Und zwar genial.

Jeder dieser Patienten („endlich nimmt ein Arzt mich einmal ernst“) bekam einen ausführlichsten Ernährungsplan mit genauen Essvorschriften beginnend 6 Uhr morgens bis 22 Uhr nachts. Ein Ernährungsplan, der sinnigerweise KEINERLEI LEERE KOHLENHYDRATE mehr enthielt. Ohne dass dies ausdrücklich gesagt wurde.

Wie einfach man doch das Leben...aufblühen lassen kann!