Cellulite, diese Haut mit Dellen, ist nicht attraktiv. Lange Zeit wurde das jedoch als das einzige Problem angesehen. Nun wird aber immer deutlicher, dass Cellulite als Warnsignal verstanden werden sollte. Je ausgeprägter die Cellulite, umso höher das Risiko später im Leben chronisch zu erkranken.


Fettzellen sind hochaktive Zellen


Fettzellen, die sich zwischen den Bindegewebsfasern ansammeln, sind für die Veränderung des Hautgewebes verantwortlich. In ihnen entstehen unter anderem entzündungsfördernde Botenstoffe. Sie tragen zur Entstehung chronischer Entzündungsreaktionen bei. Auf Dauer macht das krank.


Cellulite deutet fast immer auf Insulinresistenz hin


Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Cellulite und Insulinresistenz. Eventuell nicht im gesamten Organismus, aber in den von Cellulite betroffenen Bereichen. Reagieren Zellen nicht mehr richtig auf Insulin, steigt wie bei chronischen Entzündungsreaktionen das Risiko von Erkrankungen. Außerdem beginnt ein Teufelskreis: Insulinresistenz verstärkt chronische Entzündungsreaktionen, die wiederum die Insulinresistenz vorantreiben.


Entzündete Blutgefäße.


Charakteristisch für Cellulite sind entzündete Blutgefäße in den betroffenen Regionen. Entzündete Blutgefäße werden als Risikofaktoren einer ganzen Reihe von Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Probleme, Krebs und Diabetes angesehen.


Cellulite geht mit erhöhtem Krebsrisiko einher


Typisch ist ein Sauerstoffmangel in den von Cellulite betroffenen Körperregionen. Sauerstoffmangel wirkt als Genschalter. Unter anderem wird ein Gen angeschaltet woraufhin sich ein bestimmtes Protein vermehrt bildet. Man findet es in erhöhter Konzentration auch in vielen Krebszellen. Es wird davon ausgegangen, dass sich das Protein in den von Cellulite betroffenen Regionen bildet und sich im gesamten Organismus verteilen kann. Trifft es auf Krebszellen, die bekanntlich die ganze Zeit entstehen und normalerweise von einem gesunden Immunsystem erkannt und vernichtet werden, fördert dieses Protein das unkontrollierte Wachstum. Das macht es für das Immunsystem viel schwieriger, die Krebszellen wieder zu beseitigen.


Cellulite ernst nehmen


Aus diesen Gründen sollte man Cellulite ernst nehmen. Sie ist kein Phänomen, von dem alle Frauen natürlicherweise betroffen sind, wie manch ein Cremehersteller potenziellen Kundinnen weismachen will. Sie ist auch nicht genetisch bedingt. Wahrscheinlich gibt es genetische Dispositionen, also Frauen, die eher davon betroffen sind als andere, aber Gene kann man immer an und ausstellen, und zwar mit dem Lebensstil.


Was gegen Cellulite hilft

  • Eine Low Carb-Ernährung mit viel frischem Gemüse und qualitativ höherwertigen Proteinquellen wie Bio-Eier, Bio-Geflügel, Wild und Bio-Fleisch sowie Fisch ohne Schwermetalle,
  • intermittierendes Fasten,
  • Ausdauer- und Kraftsport.

Cellulite verschwindet beim richtigen Lebensstil, auch noch mit 60 oder 70 Jahren!

Quelle: Tokarska K, Tokarski S, Woźniacka A, Sysa-Jędrzejowska A, Bogaczewicz J. Cellulite: a cosmetic or systemic issue? Contemporary views on the etiopathogenesis of cellulite. Postepy Dermatol Alergol. 2018;35(5):442-446.



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"