„Sie wissen schon, dass das stärkste Mittel gegen Depression der Ausdauersport ist.“ So die unvergessliche Frage eines Hamburger Psychiaters an einen schwer depressiven Stern-Journalisten. Der dies niederschrieb und begann, um die Außenalster zu joggen.

Sport, Bewegung, Ausdauerbewegung kann auch Sie aus dem Loch der schwarzen Gedanken … herausstürmen (!) lassen. Wie das?

Beteiligt an diesem Wunder sind mehrere Mechanismen:


  • Während Depressionen herrschen chronische Entzündungsreaktionen im Gehirn. Durch Sport entstehen antientzündliche Botenstoffe, die bis ins Gehirn vordringen und zu einer Reduzierung der Entzündung führen.

  • Während körperlicher Anstrengung wird der Wachstumsfaktor für die Entstehung und Verknüpfung von Gehirnzellen gebildet. Er heißt BDNF. Neue und besser verknüpfte Gehirnzellen reduzieren Depressionen.

  • Sport reduziert die Menge an nervenschädlichen Stoffen, die im Kynurenin-Stoffwechsel entstehen. Im Kynurenin-Stoffwechsel wird Tryptophan abgebaut.

  • Durch Sport steigt die Synthese an Dopamin und Serotonin, zwei Botenstoffe, die motivierend und stimmungsaufhellend wirken.

  • Durch körperliche Anstrengung steigt auch die Herstellung von Testosteron. Auch dieses Hormon wirkt motivierend. Außerdem steigt bei stärkerer Anstrengung die Freisetzung von Endorphinen. In erster Linie wirken sie schmerzlindernd, heben aber auch den Gefühlszustand an. (Front Psychiatry. 2021; 12: 705559)

Es genügt, wie so oft, ein einziger, ein erster, ein kräftiger Tritt in den Allerwertesten. Ab dann läufts …