Ein Bild spricht mehr als tausend Worte. Daher zeige ich Ihnen direkt am Anfang diese schöne Präsentation aus der Studie von N.W. Solomons aus dem Jahr 1979.



In der Darstellung ist die Zunahme von Zink im Blut der Testpersonen über einen Zeitraum von 4 Stunden abgebildet. Die Personen haben bei dieser Messung 120 g Austern gegessen. Die Austern beinhalteten ca. 100 mg Zink. Doch schauen wir uns diese Auswertung ganz genau an:


Der obere blau dargestellte Verlauf zeigt den reinen Verzehr der Austern an. Nach drei Stunden sehen wir einen Peak von ca. 140 µg/dl im Blut der Testpersonen.


Die mittlere Linie zeigt den Verzehr der gleichen Menge an Austern an, jedoch mit einer Portion schwarzer Bohnen. Der Blutspiegel nimmt hier lediglich um 40 µg/dl zu, was 30 % von Normal entspricht.


Die untere Linie zeigt den Verzehr der gleichen Menge an Austern an, jedoch mit 120 g Mais-Tortillas. Wie Sie sehen, wird hier kein Zink aus den Austern aufgenommen. Im Blut der Probanden kommt nichts an.


Woran liegt das?

Das liegt daran, dass Pflanzen viele Antinährstoffe beinhalten. Wir kennen inzwischen das Gluten, welches Patienten mit Zöliakie komplett meiden müssen. Es gibt jedoch über Gluten hinaus viele weitere Antinährstoffe, die Pflanzen bilden, wie z.B. Phytinsäure. Diese Säure bindet sehr stark Mineralien jeglicher Art innerhalb der Pflanze. Kommt Phytinsäure mit dem Speisebrei im Verdauungstrakt des Menschen an, bindet sie weiterhin Mineralien. Und wie in der Studie von Solomon vortrefflich dargestellt, auch solche, die man mit anderen Speisen zu sich nimmt.

Wissen Sie, was mich ärgert? Wieso man so etwas Nützliches nicht in der Schule lernt! Das Wissen ist seit 1979 vorhanden. Sie und ich sollten wissen, was man sich oder seinen Kindern mit einer Schüssel mit Cornflakes antut. Man unterbindet die Aufnahme von Zink, Eisen, Magnesium und weiteren Spurenelementen. Kein so guter Start in den Tag.

Allein dieser Antinährstoff von Mais im Essen könnte den Eisenmangel names “Cribra orbitalia“ der Farmer aus der Studie von Claire Cassidy erklären (siehe News “Gleicher Ort, gleiches Umfeld, andere Zeit”). Die Farmer haben primär Mais als Lebensmittel angebaut.

Was können wir daraus lernen?

Wir nehmen die Mineralien aus pflanzlichen Lebensmitteln nicht gut bis gar nicht auf, wenn diese noch ihren normalen Anteil an Phytinsäure beinhalten. Schlimmer noch, zusätzlich aufgenommene Mineralien aus anderen Lebensmitteln werden ebenfalls im Darm gebunden und ohne Aufnahme über den Darm ausgeschieden. Es gibt jedoch Methoden, den Phytingehalt von Lebensmitteln zu reduzieren, wie z. B. das Wässern von Nüssen oder die Fermentation. Oder Sie halten es an dieser Stelle einfach so wie ich:

Mais meiden. Stattdessen den Tag mit einer großen Protion Eiweiß (4 Eier) samt Mineralien beginnen.

Quellen:

Reduction of phytic acid and enhancement of bioavailable micronutrients in food grains, raj Gupdta et al., 2013, DOI: 10.1007/s13197-013-0978-y

Studies on the bioavailability of zinc in man II Absorption of zinc from organic and inorganic sources, N W Solomons et al., 1979, PMID: 458251


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”