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Wir haben soeben von der gigantischen Anstrengung Schweizer Wissenschaftler vernommen. Eine Epoche machende Arbeit auch deshalb, weil man das gleiche Prinzip – künstliche Intelligenz – selbstverständlich auch auf andere Krankheiten anwenden könnte. Und anwenden wird.
Im Polytechnikum von Lausanne hat ein Computer-generiertes, selbstlernendes Leseprogramm (künstliche Intelligenz) sämtliche wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Covid-19 durchforstet.
Einem Menschen nicht möglich, diese Leistung. Denn „sämtliche“ hieß hier 240.000 Stück.
Herausgestellt hatte sich, dass die eine biochemische „Entität“ namens Glucose tiefste und breiteste Assoziation zeigte mit jedem einzelnen Abschnitt der Virus-Infektion. Weil das einem recht plötzlich die Augen aufgehen lässt, noch einmal genauer:
Hätten Sie das gedacht? So ein bisschen erhöhter Blutzucker? So ein bisschen Insulinresistenz? Die also nicht nur an einer Stelle dem Körper schadet, sondern – auch mir völlig neu – eine Kaskade, eine Lawine anstößt, die es dem Corona-Virus erlaubt, uns zu töten.
Uns zu töten.
Die schrecklichen Bilder von auf dem Bauch liegenden Menschen in den Intensivstationen verfolgen jedenfalls mich in meinen Träumen. Dass all diese sterbenden Menschen ganz eindeutig insulinresistent sind, erkennt sogar der Laie.
Diese wundervolle Arbeit aus der Schweiz, diese Mischung aus Ingenieurskunst, IT-Wissen und Biochemie endet mit einer ganz außergewöhnlich tiefsinnigen Warnung.
Eine Warnung, die ich noch niemals in einer wissenschaftlich-medizinischen Arbeit gelesen habe. Darf ich?
Diese Studie … „warnt vor Behandlungs-Strategien, welche den Blutzucker erhöhen.“
Verstanden? Wirklich? Jeder Patient, wirklich jeder auf der Intensivstation bekommt als erstes eine Infusionsflasche angehängt mit entweder 5 % oder 10 % reine Glucose. Tödlich bei Covid-19. Weiß bloß noch niemand in Deutschland.
Noch niemand!
Vielen Dank, liebe Schweizer Wissenschaftler.
Quelle: Frontiers in Public Health July 2021, Vol 9, Article 695139