Der Schalter von krank auf gesund. Von hoffnungslos verloren auf Wunderheilung. Der Schalter, der für die gesamte Menschheit gilt und sie in genau zwei Gruppen zerfallen lässt. Die einen wissen um das Geheimnis, die anderen nicht…

Genauer: Es gibt verschiedene Schalter. Sie können als kranker Mensch beispielsweise

  • beschließen zu kämpfen:
    Turnschuhe anziehen und los laufen. Was Sie vorher nie getan haben.
  • beschließen zu beten. Zurück zum Kinderglauben. Den Sie längst vergessen hatten. Um Hilfe bitten.

Das wären zwei verschiedene Schalter. Es gibt unendlich viele mehr. Das wahre Geheimnis:

    „Wichtig ist nicht, w e l c h e n Schalter Sie umlegen. Sondern d a s s Sie es tun.“ (Zitat)

Weiter Zitat: Gute Frage an dieser Stelle: „Woher soll ich denn die Kraft nehmen, jetzt noch einen Schalter umzulegen? Wie mache ich meinen Geist wieder „trotzig“, nachdem die Ärzte mir gesagt haben, dass ich keine Chance habe?“
Gute Nachricht: Sie haben die Kraft dazu. Und mehr noch: Sie haben schon längst bewiesen, dass Sie die Kraft haben, denn Sie haben den Schalter schon längst umgelegt. Aus Studien zum Verlauf von Therapieprozessen weiß man, dass sich die ersten Heilungserfolge oft schon einstellen, bevor überhaupt irgendein Behandlungsprogramm begonnen wurde. Wie kann das sein?

    Experten erklären sich diese auch als early rapid responses oder sudden gains bezeichneten Effekte damit, dass allein schon der Entschluss, jetzt einen Arzt aufzusuchen oder ein Buch zum Thema zu lesen zur „kognitiven Umstrukturierung“ im Gehirn führt.

Verstanden? Der wirksame innere Schalter ist in Wahrheit nur der Entschluss, überhaupt etwas zu tun. Was auch immer. Und schon haben Sie einen Prozess in sich angestoßen… auf dem Weg zur Heilung. Wenn das kein Geheimnis ist! Wenn das nicht ein Versprechen ist! Wenn uns das – uns Gesunde – nicht staunen lässt… Dann weiß ich auch nicht mehr.

Was noch hilft? Da zitiere ich Ihnen einmal fünf Punkte. Sie dürfen sich einen, der für Sie persönlich zutrifft, herausgreifen. Also los. Ausschlaggebend auf den Weg der Heilung ist:

  • Die starke innere Motivation des Patienten, jetzt unbedingt wieder gesund zu werden.
  • Die Offenheit des Patienten für neue Perspektiven (Laufen? Verzicht KH? Überwärmungstherapie?).
  • Die persönlichen Fähigkeiten des Patienten und die Kompetenzen seines Umfelds (Oft Zufall. Ehefrau ist Krankenschwester).
  • Die Aktivierung von Emotionen, also Gefühlen, die den Patienten zum Umdenken und zum Handeln veranlassen (ich brüll´ Sie an).
  • Ein guter und stabiler Draht zu den behandelnden Ärzten (Sie dürfen sich auf den ersten Eindruck, Sie dürfen sich auf Ihre Nase verlassen.).

Diese Aufzählung soll Ihnen ein Gefühl vermitteln. Das Gefühl, nicht allein zu sein. Nicht alles selbst machen zu müssen. Das Gefühl, dass um Sie herum viele Kräfte wirken, die Sie anzapfen, die Sie aktivieren können.

Sind Sie jemals auf die Idee gekommen, Ihren Arzt nicht anzujammern oder ihm stundenlang Ihre Leidensgeschichte zu schildern, sondern einfach nur zu sagen: „Bitte helfen Sie mir!“. Sie appellieren damit an einen Urinstinkt, an ein archetypisches Gefühl. Funktioniert immer.

Manchmal empfiehlt es sich, die Welt des Patienten ein wenig durcheinander zu bringen. Zum Beispiel durch einen Ortswechsel, auch Kur genannt. Oder durch den mir heiligen Marsch des Jakobsweges.

Dahinter steckt Physik. Hebelt man eine Systemdynamik aus (jeden Tag das gleiche Schema), macht man Sie instabil und gibt so einer neuen Form der Selbstorganisation eine Chance. In einer derartigen instabilen Phase (Sie mit dem Rucksack auf dem Jakobsweg, im Regen, frierend) können schon sehr kleine Anstöße (eine hilfreiche Bauernfamilie) große Effekte in der Systemdynamik auslösen. In Richtung Änderung. Hier also: in Richtung Heilung.

Quelle: Sie haben soeben gelesen aus einem Kapitelchen des neuen Buches „Strategien der Selbstheilung“ vom 09.05.2016. Von Strunz.