Zur allerdings Goldgrube wird in den letzten Tagen das schon angesprochene „fundierteste deutschsprachige Laufbuch“ (Zitat Prof. Dr. Engelhardt), geschrieben von dem außergewöhnlichen 100-km-Läufer Dr. Dr. Lutz Aderhold.

Da finden wir zum Beispiel zum Thema Verletzungen:


„Laufen stellt die physiologische Fortbewegungsart des Menschen dar und schadet dem Körper nicht. Es ist meist die Art, wie wir laufen, die den Schaden anrichtet und Beschwerden verursacht. Die Hauptgründe für Verletzungen sind eine schlechte Lauftechnik und falsche Bewegungsabläufe. Wir müssen häufig wieder lernen, uns so zu bewegen, wie die Natur vorgegeben hat.


Erinnert mich an Feldenkrais. Wir haben etwas mitbekommen auf die Welt und haben`s …. verlernt. Weggeworfen. Weggesessen im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch zum Thema Ultra-Marathon (da hüpft mein Herz) kurz und knapp:


„Auf dem Weg zum Erfolg braucht der Ultraläufer Leidenschaft und Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Dabei ist meist nicht die Sucht nach Anerkennung der Antrieb, sondern das Erleben einer intensiven Lebensfreude und eines Glücksgefühls….“


Wie wahr. Eine völlig neue Dimension des Lebens. Eine völlig neue Welt. Den meisten Menschen für immer verschlossen. Vielleicht ganz gut so, denn


„trotzdem spielt die Fähigkeit, Schmerzen aushalten zu können vor allem im letzten Drittel eine erhebliche  Rolle“.


Gemeint sind 100 km. Letztes Drittel, also 30 km Schmerz. Wie wahr. Hat mich beruhigt, dass sogar dieser Wunderläufer so fühlen ….muss.

Hochinteressant, für mich neu, das Kapitel über Kinder. Zum Beispiel:


„Kinder haben eine höhere Fettverbrennungsrate und eine höhere Anzahl an Mitochondrien in der Muskulatur als Erwachsene. …Der Sauerstoffumsatz und die Ermüdungsresistenz von Kindern gleichen denen hochtrainierter Ausdauersportler“.


Gewusst? Drum rennen die so mühelos. Wenn wir schon schnaufend ächzen. Verstehen Sie jetzt den Satz: Werden Sie wieder zum Kind! Da ist durchaus auch Ihre Fettverbrennungsrate, auch die Zahl der Mitochondrien gemeint. Erleichtern das Leben.

Auf das Thema Hormone wird ausführlich eingegangen.


„ Testosteron ist das Powerhormon für sportliche Leistung“

„ Nicht das Alter, sondern die persönliche Fitness entscheidet über den Testosteronspiegel“

„… ist es möglich, die körpereigene Produktion von Testosteron  zu erhöhen…nämlich durch


• die richtige Ernährung

• Ausdauersport

• Krafttraining

• erholsamen Schlaf

• Entspannung


Dann werden sogar NEMs aufgezählt, welche die Testosteronproduktion erhöhen können. Neben genügend Eiweiß und Fett


• Zink, Vit D, Vit A, Vit B6, Selen, Bor sowie Magnesium


Genauso wichtig das Wachstumshormon (HGH), welches


„für die ständige Erneuerung von Gewebe und Organen sorgt. Es steht im direkten Zusammenhang mit sportlicher  und gesundheitlicher Leistungsfähigkeit. Wird stimuliert durch


• Fasten, körperliche Aktivität

• Aminosäuren

• Zink und Magnesium


Lassen Sie mich diese Zitate abschließen mit einem besonders hübschen:


„Der Testosteronspiegel kann als eine Art Barometer für den allgemeinen Gesundheitszustand des Mannes gelten, wobei niedrige Testosteronspiegel eher als Warnsignal statt als Ursache einer Krankheit interpretiert werden sollten“.


Ein Laufbuch. Ein wirklich komplettes Buch. Wobei die Intention des Verfassers deutlich wird an einem


AUSRUFEZEICHEN


Der Buchtitel heißt nämlich nicht „Laufen“, sondern „Laufen!“