Manche von Ihnen träumen ja. Von einem Marathon unter 3 Stunden. Wenn Sie mir das verschüchtert am Schreibtisch gestehen, werde ich... jäh wach. Schrecke ich auf. Das interessiert mich. Da gucke ich mir Sie ganz genau an. Weil: ich bin auf Ihrer Seite. Wenn dieser Traum wahr wird, dann ist das eine Zäsur in Ihrem Leben. Ich meine Ihr gesamtes Leben. Etwas unbeschreiblich Wundervolles. Genau darüber schreibt ein Läufer im wöchentlichen Rundbrief an Peter Greif. Er hatte es geschafft und bedankt sich. Und erklärt und berichtet. Das sprudelt nur so aus ihm heraus:

Nach einer fast einjährigen Verletzungsphase konnte er eigentlich erst ab Mitte März vernünftig trainieren. Deswegen hat er sich Greifs Ausarbeitungen zum Thema, zweimal täglich zu trainieren, mit dem kurzen morgendlichen Lauf zu Herzen genommen und entsprechend umgesetzt.

"Weiterhin konsequente Low Carb-Ernährung und möglichst viele Läufe (außer Tempo und Intervalle) nüchtern. Mit dieser Praktik platzte nach einem 10 Km Wettkampf vier Wochen vor dem Marathon ein imaginärer Knoten und es kamen Trainingsergebnisse zustande, die ich noch nie erreicht hatte, trotz der fehlenden Wintergrundlagen und der kurzen Vorbereitungszeit."

Kurz und gut: Er schaffte es, er schaffte es leicht unter 3 Stunden. Und schreibt weiter:

"Die morgendlichen Zusatzläufe, konsequentes Low Carb-Futter, Ultra Breathe-Training sowie Nüchternläufe, so oft es geht, erscheinen mir hierbei wichtige Faktoren zu sein. Aber auch darauf wäre ich ohne Dich nicht gekommen. Auch ein solcher Durchmarsch ohne nennenswerte Einbußen auf den letzten Kilometern ist nur durch die langen Läufe mit Endbeschleunigung zu erklären"

Und weiter:
"Ich habe im Übrigen während des gesamten Marathon nichts gegessen oder getrunken, keine Gels, nichts. Lediglich Wasser zur Kühlung über den Kopf geschüttet. Auch das ist eine wertvolle Erkenntnis, wie ich finde."

Da hat er Recht. Die Kombination: Trainingspläne nach Greif plus Nüchternläufe scheinen wirklich unschlagbar. Störend nur sein zum Schluss geäußerter Wunsch, im Herbst, in München 2:49 h zu laufen. Da bin ich empfindlich. Mein Wunsch: Bitte 2:49:09 oder ein bisschen langsamer. Gebietet die Höflichkeit.

(U. Strunz, Bestzeit: 2:49:08 h)