Es gibt sie. Es gibt sie wirklich. Es gibt in Deutschland Ärzte, die deutsch reden. Also in der Sprache des Patienten. Und dann - Überraschung! - auch verstanden werden.

Erinnere ich mich an Prof. Dr. Mehnert, den deutschen Diabetespapst. Der einmal eine Arbeit betitelt hatte "Es gibt keinen Diabetes Typ II, es gibt nur zu dick". Ältere, berühmte Ärzte dürfen so sprechen.

Erfreulicherweise tun es zunehmend auch junge. Wie Sie ja im Forum lesen durften. Da geht also ein 47-jähriger zu seinem Hausarzt, lässt sich Blut abnehmen und bekommt dann als Diagnose:

"Jetzt haben Sie sich auch noch einen Diabetes angefressen ".


Klare Worte. Die sitzen. Ist den meisten Menschen dennoch völlig wurscht. Na und? Wir wissen doch, dass der deutsche Diabetiker (der deutsche!) genau so essen darf wie jeder normale Mensch. So die Auskunft eines Hausarztes, wie Sie kürzlich hier lesen durften.

Der 47 jährige jedoch hatte einen entscheidenden Vorteil. Der hatte einen Vater, der schon vor 20 Jahren die gleiche Diagnose Diabetes gestellt bekam. Der sein Leben, wie die meisten deutschen Diabetiker, eben nicht geändert hat. Vielleicht ein paar Tabletten geschluckt hat. Die Konsequenz war, wie wir im Forum lesen,

"... dass er fast blind ist, zwei Zehen amputiert wurden, er letzte Woche seinen dritten Schlaganfall hatte".

Sehen Sie: Das ist Diabetes Typ II. Blind. Schlaganfall. Gelähmt. Sabber aus den Mundwinkeln. Und die Ursache? Lesen Sie noch einmal die Worte von Prof. Mehnert.

Und da gibt's in Deutschland immer noch Menschen, die Übergewicht als lässige Sünde abtun. Der 47-jährige hatte offensichtlich verstanden und schließt seinen Beitrag mit

"Ich kann nicht mehr verstehen, warum man sich aus reiner Faulheit von einer Krankheit auffressen lässt ..."

Erst anfressen, und dann aufgefressen werden. Die Welt, das Leben ist ...gerecht!