Gute Frage. Wird mir häufig von Ihnen gestellt, wenn auch in einer völlig anderen Form. Wird auch im Forum diskutiert. Sie fragen mich nämlich

  • Kann man zu viel Aminosäuren essen?

Wäre das schädlich? Was bedeutet es, wenn der Serumspiegel einer Aminosäure weit, weit oberhalb des Referenzbereiches liegt?

Wird dann vielleicht die Niere geschädigt? Das war ein Denk-Kurzschluss soeben. Debattiert wird seit Jahrzehnten über „Eiweiß und die Niere.“ Man weiß, dass bei erhöhtem Eiweißkonsum (das sind Sie, liebe Leserin, lieber Leser) auch vermehrt Abfallprodukte über die Niere ausgeschieden werden müssen. Heißt praktisch: Die Niere muss mehr arbeiten. Stimmt.

Und wächst an ihrer Aufgabe. Genau wie jeder Muskel, den Sie tagtäglich belasten, fordert und der dann größer und stärker wird, geschieht das gleiche bei der Niere. Bewiesen an der Uni in Kopenhagen (News vom 08.09.2016).

Freilich muss man sich überlegen, ob man bei geschädigter Niere, bei Patienten an der Dialyse auch massiv Eiweiß geben darf. Möglicherweise wird deren Niere tatsächlich überbelastet. Ist zwar noch nie bewiesen worden, aber das denkt man sich halt so. Und warnt. Drohmedizin. Die warnt immer.

Genau aus diesem Grund gibt es reine Aminosäuren. Zum Beispiel MAP®. Acht essentielle Aminosäuren. Zum Beispiel Multi Amino Power Plus, ein Pulver mit 10 essentiellen Aminosäuren. Zum Beispiel amino4U, ein dicker Pressling mit auch acht essentiellen Aminosäuren. Die werben damit, dass die Niere eben nicht belastet wird. Durch reine Aminosäuren.

    Wieder so ein Trugschluss. Das stimmt zwar formal und zunächst, aber aus den mehr Aminosäuren wird natürlich auch mehr Eiweiß gebastelt. Das dann wiederum die Niere „belasten“ muss. In meiner Sprache, noch einmal: Die Niere passt sich an, wird größer.

Zurück zur Frage, ob man zu viel Aminosäuren essen kann, ob zu hohe Serumspiegel gefährlich wären. Sehen Sie: Das weiß niemand. Sie fragen ja auch die Schulmedizin. Schulterzucken ist da üblich (persönliche Erfahrung mit 17 Professoren).

Also testen wir das. Wahrscheinlich bin ich DER Arzt in Deutschland, der an sich persönlich so ziemlich alles ausprobiert hat, was er predigt, was er verschreibt, was empfiehlt. Von der Chemotherapie bis zu 1g Cortison täglich: Nur deshalb kann ich Sie so beraten. Ich hab´s nämlich getan.

Zur Sache: Seit Jahren sind meine Aminosäuren im Blut doppelt oder dreifach höher als der oberste Grenzwert. Und nachweislich geht’s mir gut. Ich lebe noch. Ich arbeite noch ziemlich heftig, wie Sie genau wissen (Praxis, Bücher, tägliche News, täglich stundenlang Sport).

Das beste Bild, um uns der Wahrheit näher zu bringen, ist wohl Tryptophan. Vorstufe von Serotonin, ein Neurotransmitter im Gehirn, um den sich die Psychiatrie tagtäglich kümmert in Form von Tabletten. Die das Serotonin anheben sollen. Nun ja: Wir essen einfach pures, reines Tryptophan. Macht uns das Glückshormon Serotonin. Nachweislich. Tausende von Ihnen haben dieses Experiment ja hinter sich.

Und da frage ich Sie, der Angst hat vor zu hohen Aminosäurewerten, vor zu viel Tryptophan im Blut:

    Gibt es zu viel Glück?

Meine persönliche Antwort lautet: Nein. Ich will immer mehr davon, ich will´s täglich, beinahe stündlich. Mein Privatrezept?

  • Täglich stundenlange Bewegung. Stichwort Endorphine.
  • Täglich Meditation, Visualisation von Glücksmomenten, wie der Ironman Hawaii.
  • NEM´s. Tryptophan, dazu Katalysatoren wie Zink, B-Vitamine etc. Sie könnten sich ja belesen.

Zu hohe Aminosäurespiegel im Blut schaffen Sie überhaupt nicht. Woher ich das weiß? Weil Sie das Endprodukt aus diesen Aminosäuren, nämlich Eiweiß, in meiner Praxis jedenfalls noch nie über die Schwelle von 8,7 mg% gehoben haben. Das nämlich wäre für Eiweiß der oberste Grenzwert laut Uni Erlangen, Uni Hamburg usw.

Apropos Chefhormon. Ist etwas Herrliches. Hatte ich Ihnen bereits erklärt: 45 Jahre meines Lebens hab ich immer mitten im Problem gesteckt. Neurotisch gewühlt. Mich abgearbeitet. Heute, mit sehr viel Serotonin im Gehirn, also sehr viel Tryptophan im Blut hab ich den Begriff Abstand, Souveränität verinnerlicht.

Dort ist das Problem.
Hier bin ich.
Das war die Lösung.