In Lauf-Trainingsplänen ist häufig ein Intervalltraining pro Woche vorgesehen. Es gibt viele verschiedene Arten des Intervalltrainings. Beim klassischen Intervalltraining wechseln sich feste Belastungs- und Erholungsphasen ab, beispielsweise 600 m schnell laufen und 200 m traben. Eine weitere Variante sind Tempointervalle mit längeren Abschnitten von beispielsweise 2 km, die zwar schnell, aber nur mit submaximaler Belastung gelaufen werden. Anschließend folgen mehrere Hundert Meter Traben. Darüber hinaus gibt es steigende Intervalle, bei denen jedes Intervall etwas schneller gelaufen wird als das vorherige.

Mit dieser Art des Trainings werden verschiedene Aspekte der Laufleistung effizient verbessert.


  • Laufleistung: Wöchentliche intensive Intervalltrainings neben normalen Ausdauerläufen steigern die Schnelligkeit und die Zeit bis zur Erschöpfung – zwei sehr wichtige Faktoren für eine fühl- und messbare Leistungssteigerung.

  • Verbesserte aerobe und anaerobe Kapazität: Intensive Intervalle stimulieren Anpassungen sowohl im aeroben (Ausdauer) als auch im anaeroben (Geschwindigkeit/Kraft) Energiesystem. Die VO₂max (maximale Sauerstoffaufnahme) steigt. Dadurch können Sportler länger schneller laufen und sich nach einem Training oder Wettkampf schneller erholen.

  • Bessere Laufökonomie und neuromuskuläre Funktion: Intervalltraining verbessert die Laufökonomie, also den Energieverbrauch beim Laufen in einem bestimmten Tempo. Dies ist auf ein besseres Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskulatur zurückzuführen.

  • Mentale Stärke: Wöchentliches intensives Intervalltraining bringt Läufer immer wieder an ihre körperlichen und psychischen Grenzen und lehrt sie, trotz Erschöpfung fokussiert und willensstark zu bleiben. Diese Fähigkeit ist nicht nur im Wettkampf, sondern auch im Alltag entscheidend.

Eine kürzlich in „Frontiers in Physiology“ (2025) veröffentlichte Studie verglich über einen Zeitraum von sechs Wochen Sprint-Intervalltraining mit klassischem Ausdauertraining. Die Intervallgruppe erzielte deutlichere Verbesserungen in der Laufleistung, der VO₂max und der Zeit bis zur Erschöpfung. Die Studie ergab, dass diese Vorteile auf Anpassungen auf zellulärer Ebene zurückzuführen sind. Unter anderem nahm die Anzahl der Mitochondrien in der Muskulatur deutlich stärker zu als beim klassischen Ausdauertraining, und auch die neuromuskuläre Funktion verbesserte sich.


Quelle: Jin K, Cai M, Zhang Y, Wu B, Yang Y. Effects of 6-week sprint interval training compared to traditional training on the running performance of distance runners: a randomized controlled trail. Front Physiol. 2025;16:1536287. Published 2025 Feb 6. doi:10.3389/fphys.2025.1536287



Über die Autorin:


"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.

Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:

„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"


Das Bild zeigt ein Porträt der News-Autorin Dr. Kristina Jacoby.