Gefangen in einer eigenen, künstlich geschaffenen Welt. Ging mir kürzlich bei einem Interview mit Gregor Gysi auf. Den ich außerordentlich schätze als hochintelligenten, spracheleganten Menschen. Einzigartig unter den Bonnern Politikern. Der auch über die Bundeskanzlerin und die Flüchtlingskrise sprach. Aber eben so typisch, typisch für alle diese Herren und Damen. Die Flüchtlinge selbst kamen nie vor. Die deutsche Bevölkerung kam nie vor. Die kulturellen Ängste kamen nie vor. Will sagen: Der Mensch kommt in deren Denken gar nicht vor. Gesprochen wurde einzig und allein über Taktik. Weshalb die CSU nicht… und die Linken sich unbedingt… und welche Parteien sich zusammen tun müssten, damit… will sagen: Auch Gysi ist in einer irren und wirren Welt der Politik gefangen. Hier geht es nur um Taktik, um Zusammenschlüsse, um Macht. Und eben gerade nicht um den Menschen.

Exakt das gleiche finden Sie in der Medizin. Finde ich in einer Besprechung über ketogene Diät bei Epileptikern. Und dort der zentralen Satz:

"Die wichtigste und wissenschaftlich gesicherte Indikation für ketogene Diäten sind pharmakoresistente Epilepsien im Kindesalter".

Schon verstanden? Verkehrte Welt! Hier steht irgendetwas auf den Kopf, oder? Eine Diät, also eine Essform, wird dann eingesetzt, wenn die Pillen, die Pharmaindustrie versagt hat. Heißt andersherum: Zuerst kommt Pharma, dann kommt Natur. Wir werden diese Reihenfolge aus den Hirnen der Ärzte wohl nie herausbekommen. Genau wie ein Politiker wie Gysi sich eben nie zuerst Gedanken um die Menschen macht. Und dann um seine Macht.

Aber noch einmal: Ketose scheint außerordentlich wirksam bei Epilepsie zu sein. So wirksam, dass sie wissenschaftlich gesichert eingesetzt wird dann, wenn die Pillen versagen. Weshalb dann nicht gleich?

Weshalb dann nicht gleich mit der wirksameren, der besseren Therapie beginnen, die keinerlei Nebenwirkungen hat? Im Unterschied zu den Pillen (nachweislich!).

Auf die Idee kommt die Ärzteschaft einfach nicht. Kommen hinzu verquere Suggestionen, Falschinformationen, Unbeholfenheit, großstädtische Hilflosigkeit (solche Herren haben noch nie eine Milchkuh gesehen oder ein Schwein). Wird ganz deutlich bei:

"Ketogene Diäten werden in der Regel stationär eingeleitet und erfordern ein Team von Patienten, Eltern, Pädiatern und spezialisierten Diätassistenten".

Geht´s noch? Oder sind wir hier in der Psychiatrie? Wenn man also Kohlenhydrate weglassen möchte, geht das nur in einer Klinik und braucht ein Team. Ein Team von Spezialisten, die einem dabei helfen, eine Kartoffel nicht zu essen.

Wie lächerlich kann Schulmedizin sich eigentlich noch machen? Dümmer geht´s nun wirklich nümmer.

Quelle: MMW 2016.2/158, Seite 22