Einige hundertmal haben Sie mich bereits gebeten oder besser gedrängt, Stellung zu nehmen. Thema: Gesunde Ernährung für Kinder. Ich hab mich fast immer gedrückt. Nach Lektüre der FAZ 22.02.2015, Seite 2 zwickt´s mich dann doch. Was lese ich?

„Wenn es also überhaupt eine spezifische Charakteristik der deutschen Mutter gibt, dann ist diese seit dem Dritten Reich eine Mutter, die glaubt, nach Anleitung handeln zu müssen, und die dem eigenen Gefühl misstraut“ Zitat aus „Feindbild Mutterglück“ von Antje Schmelcher.

Auf den Punkt gebracht. Ich halte sehr viel vom Begriff Verantwortung. Wer ein Kind zur Welt bringt, ist verantwortlich. Die nächsten 18 Jahre. Und zwar unerbittlich, in jeder Sekunde und ohne jeden Abstrich. Verantwortlich gegenüber dem Kind, ich persönlich auch gegenüber meiner Frau. Zumindest diese 18 Jahre. Und aus dem Begriff Verantwortung erwächst uns die Lösung des Problems: Wie ernähre ich mein Kind? Dazu drei Anmerkungen:

  • Auch ein Kind ist ein Mensch. Bitte nehmen Sie diesen Satz ernst. Todernst.
  • Ja, glauben Sie, dass eine Massai-Mutter ihrem Kind irgendetwas anderes gibt als sie selbst isst? Das Fleisch selbstverständlich vorgekaut von der Mutter und als Brei verabreicht… meiner Frau jahrelang selbstverständlich. In der Natur natürliches Wissen.
  • Schon dass Sie mich fragen, kränkt mich. Zeigt, dass Antje Schmelcher recht hat. Ich meine: Wer bin ich? Wenn Sie genau hingucken, doch auch nur ein Provinzarzt. Weshalb fragen Sie den?

Die Lösung: Ein Kind kann nur kopieren. Im Denken wie im Tun. Wenn Sie wissen, was korrekte Ernährung ist, wenn Sie im Innersten überzeugt sind, wenn Ihr Gefühl mit Ihrem Wissen übereinstimmt, wenn Sie in sich rund und stimmig sind, dann… wird Ihr Kind automatisch richtig ernährt. Das Geheimnis liegt also in Ihnen.

Heißt ganz praktisch: Kommt zu mir ein junges Ehepaar mit 6-jährigem Bub, der in den 6 Jahren nie krank war. Große Bedenken beim Kinderarzt! Nie krank? Wissen Sie weshalb? Zwei Marathonläufer. Die selbstverständlich jeden Tag Vitamineral und Eiweißshakes zu sich nehmen. Davon innerlich felsenfest überzeugt sind. Und selbstverständlich – ohne nachzudenken – genau dies auch ihrem Säugling weitergegeben haben.

Resultat: Ein 6-Jähriger, der nie krank war. Undenkbar? Normal! Normal für jede Rehmutter. Normal für jede Kung-Mutter (Kalahari). Normal für jede Eskimomutter in Alaska.

Nur lebt eben bei uns eine Größtindustrie von Ihrer Krankheit und der Angst davor. Und irgendetwas möchte diese Größtindustrie auch verdienen. An Ihnen. An Ihrer Angst. Versteht sich.

Das beginnt bei den fürsorglichen Gläschen. Sie wissen.