Was macht Sie eigentlich so sicher? Weshalb sind Sie so felsenfest überzeugt davon, dass das, was Sie schreiben und dozieren, wahr ist? Eine Frage, die mir weniger häufig von Ihnen, liebe Leser (denn Sie probieren's einfach aus und wissen dann, dass es stimmt), sondern mehr von Kollegen, von Chefärzten, von befreundeten Professoren gestellt wird. Verständlich.Meine Antwort? Ich lächle und lege...meinen Ausweis vor. Ich habe einen Ausweis, der Kritiker in den meisten Fällen überzeugt.

Mein Ausweis ist nicht etwa der Nachweis meiner sportlichen Leistungsfähigkeit (19-facher Ironman, doppelter Ultraman), ist nicht etwa die Tatsache, dass ich der meist gelesene Arzt Deutschlands bin (Millionenauflage, übersetzt in 16 Sprachen), sind auch nicht meine Hunderte Vorträge und Seminare oder Artikel in den Medien (Spiegel, Focus, Stern, Manager Magazin, Capital, Bilanz, Die Welt, Frankfurter Allgemeine etc. etc.), sondern mein Ausweis ist etwas sehr Nüchternes. Sehr Sachliches. Ist der Nachweis meiner wissenschaftlichen Ausbildung und Tätigkeit. Können Sie, wenn Sie möchten jetzt herunterladen.

Mein Ausweis

Ein Literaturverzeichnis. Meine wissenschaftlichen Arbeiten. Die Sprache, welche wissenschaftlich ausgebildete Mediziner und Naturwissenschaftler verstehen. Dabei geht es nicht einmal um die Anzahl. Man kann mit 10 Veröffentlichungen auch den Nobelpreis bekommen. Es kommt auf die Qualität der Arbeit an. Wie man die misst? An der Qualität des wissenschaftlichen Journales, in dem die Arbeit veröffentlicht wurde. Akzeptiert wurde. Dort wird nämlich regelmäßig (von 3 Gutachtern) überprüft, kritisiert, korrigiert und dann zurückgewiesen oder akzeptiert.
Erläuterung gefällig?

Zu 1: Meine Habilitationsschrift. Vorveröffentlich im American Journal of Physiology. Physiologie ist Wissenschaft oberhalb der Medizin. Meines Wissens hatte es noch nie ein deutscher Arzt geschafft, vor diesem Gremium zu bestehen und akzeptiert zu werden.

Zu 2: Meine Doktorarbeit. Über Motilin. Ein neu entdecktes Hormon. Ich war der erste Mensch weltweit, der diese Substanz im Milligrammbereich zur Verfügung gestellt bekam. Die paar Stäubchen waren Millionen DM wert. Und ich sollte nun herausfinden, was das Zeug denn nun macht. Die Arbeit wurde akzeptiert vom Board der obersten Fachzeitschrift in der Gastroenterologie, genannt "Gastroenterology". Damit war ich der dritte deutsche Arzt, dem dies gelungen war.

Zu 3 bis 6: Weitere Veröffentlichungen in Gastroenterology. In dieser Häufung hatte das (hat das bis heute?) kein deutscher Arzt geschafft.

Und dann weitere Veröffentlichungen in Fachzeitschriften England, Skandinavien etc.

Folgen die Vorträge. Gehalten nicht nur in Wiesbaden, Göttingen, Mainz, Hannover, sondern auch in Philadelphia, Miami, Chicago, San Francisco, Los Angeles, Las Vegas, Mexiko City, Edinburgh, Cambridge, Madrid.

Die Aufzählung gibt eine Ahnung davon, weshalb ich glaube, wissenschaftliche Arbeiten lesen und übersetzen zu können. Schlussendlich freilich ist das alles nur Vorspiel. Schlussendlich heißt es immer

Wer heilt, hat Recht.