Könnte man glauben. Lesen Sie derzeit in ärztlichen Fachzeitschriften genauso wie im Focus: Obst schützt nicht vor Krebs. Da sei "eine der bekanntesten Ernährungsregeln ins Wanken geraten". Das hätte eine Untersuchung an 470 000 Europäern über 8,7 Jahre ergeben, publiziert im J Nat Can Inst 2010.

Bisher galt: 35 % aller Krebstodesfälle sind auf Ernährung zurückzuführen. Mit Obst und Gemüse, so Doll/Peto aus Oxford im JNCI 1981; 66: 1191, mit Obst und Gemüse also könne man sich zu 35 % vor Krebs schützen. Stand 1981.

Dem wurde in der gleichen Zeitschrift schon 2007 widersprochen. Und heute gilt nur noch die 3% Regel:

Pro 200 g Obst und Gemüse pro Tag
sinkt das Krebsrisiko um 3 %.

Na immerhin. Würden also wir Deutschen statt der knapp 200 g (derzeit) die vorgeschriebenen 800 g zu uns nehmen, könnten wir das Krebsrisiko für uns um 12 % senken.

Hallo, aufwachen! Vitamine schützen ganz dramatisch vor Krebs. Sie haben doch soeben über Vitamin B6 (49 % Schutz) oder Multivitamine (75 %Schutz) gelesen. Vitamine wirken - aber offenbar nicht Obst. Weshalb?

Obst und Gemüse in Ihrer Küche sind weitgehend leer. Das ist ein Fakt. Und natürlich genau der Grund, weshalb der Schimpanse (täglich 80 % Obst, Gemüse) keinen Krebs bekommt, der Mensch sich mit gleicher Ernährung viel weniger schützen könnte: Der Schimpanse pflückt das Obst direkt vom Baum.

Wir kaufen es beim Händler: Etwa 20 % des möglichen Vitamingehaltes. Das kann man beklagen, muss es aber auch als Fakt anerkennen.

Fazit: Zusätzliche Vitamine sind unerlässlich.