Kurz vor der Periode kann es zu einer Vielzahl körperlicher und psychischer Beschwerden kommen. Heißt PMS oder prämenstruelles Syndrom. Typisch sind Schmerzen, Abgeschlagenheit, Wassereinlagerungen bis hin zu emotionaler Überempfindlichkeit und Depressionen.


In meiner Praxis nehmen wir das Thema sehr, sehr ernst. Weil Frauen oft Mütter sind, Kinder haben – in jeder Minute! Und deren Seelen sind empfindlich und verletzlich. Brauchen LIEBE und Zuwendung. Wie geht das bei PMS???


Vielen betroffenen Frauen fällt es schwer, während dieser Tage auch nur ihre normale Arbeit zu erledigen. Es kommt gehäuft zu Beziehungsproblemen oder anderen Krisen. PMS gehört zu den gängigen gynäkologischen Beschwerdebildern. Trotzdem haben Frauenärzte meist keine wirkliche Lösung für das Problem. Einige sagen sogar, das „wäre normal“. Kann es in meinen Augen nicht sein, denn warum sollte so etwas Schreckliches, so ein sinnloses Leiden einen evolutionären Vorteil haben?


Zaghafter Hinweis: Eine Milliarde Frauen kennen dieses Problem nicht. Die leben östlich von uns. Auf dem Lande. Die rackern körperlich bei einem sehr tiefen BMI. Leider sinnlos, in Deutschland darüber zu sprechen.

Körperliche Krämpfe sind (zum Glück, weil behebbar) oft auf Magnesiummangel zurückzuführen.


Nicht nur in den Waden, sondern auch im Unterleib während der Menstruation. Die Muskulatur verkrampft, schmerzt. Interessanterweise haben viele Frauen Heißhunger auf Schokolade, wenn sie ihre Periode bekommen. Schokolade ist reich an Magnesium, das merkt sich das Gehirn und signalisiert Lust, eigentlich nicht auf Schokolade, sondern auf Magnesium.


Emotionale Krämpfe – ich finde so kann man Depressionen oder Reizbarkeit bezeichnen – gehen ebenfalls oft mit Magnesiummangel einher.


Magnesium ist das Salz der inneren Ruhe, es entkrampft nicht nur die Muskulatur, sondern „auch Nervenzellen“.

Wissenschaftler aus dem Iran haben untersucht, ob die Einnahme von Magnesium PMS Symptome reduziert. Außerdem wollten sie wissen, ob Vitamin B6 zusätzlich hilft. Liegt nahe, denn das Vitamin wird für die Synthese des Glückshormons Serotonin gebraucht. Serotonin hat wiederum einen großen Effekt auf die Psyche.

150 Frauen nahmen an der Studie teil. Ein Drittel erhielt Magnesium und Vitamin B6, ein Drittel nur Magnesium und ein Drittel ein Placebo. Die Frauen wussten nicht, zu welcher Gruppe sie gehörten. Zwei Monate lang nahmen sie die Kapseln ein und dokumentierten ihre Symptome.


Das Ergebnis überzeugt: Frauen, die Magnesium und Vitamin B6 erhielten, erlebten die stärksten Verbesserungen.


Trotz der kurzen Einnahmezeit von nur zwei Monaten!
Trotz der geringen Menge! Stimmte da der Blutspiegel? Da wäre noch viel Luft nach oben.

Die Frauen erhielten nämlich nur 250 mg Magnesium pro Tag extra. Welche Ergebnisse würde man erzielen, wenn man im Blut nachmessen würde? Wenn man den Frauen Mengen verabreicht, die ihren Mangel wirklich beheben? Meiner Erfahrung nach sind das oft zwischen 300 und 900 mg pro Tag.

Lassen Sie mich erneut betonen: Persönlich brauche ich viel mehr Magnesiumcitrat. Täglich. Nicht, weil das besonders gut schmeckt (tut es übrigens), sondern weil ich messe. Bei Serumspiegel unter 1mmol/l versickert das … Lächeln!

Quelle: Fathizadeh N, Ebrahimi E, Valiani M, Tavakoli N, Yar MH. Evaluating the effect of magnesium and magnesium plus vitamin B6 supplement on the severity of premenstrual syndrome. Iran J Nurs Midwifery Res. 2010;15(Suppl 1):401-405.