Eine höchst amüsante, nagelneue, umfassende Arbeit im Brit Med Journal. So lassen Sie uns beginnen. Diese News besteht tatsächlich aus drei Teilen:

Am Anfang stehen Forscher der Universität Edinburgh. Die haben sich große Mühe gegeben mit dem Beweis, dass Vitamin D nichts hilft. Gar nichts. Dazu wurden 268 Arbeiten zusammenfassend ausgewertet. Nachträglich. Und tatsächlich finden die Forscher, dass für über 100 Krankheiten Vitamin D völlig unerheblich ist. Und dass auch die Gabe dieses Vitamines nichts hilft, beispielweise bei Osteoporose. Also Knochenentkalkung.

Das war Teil 1. Teil 2 ahnen Sie: Frag ich sofort nach der Dosis. Nach der Menge an Vitamin D, die verwendet wurde. Und wissen Sie was? In der umfassenden, 19-seitigen Arbeit voller Tabellen finden Sie nichts, buchstäblich nichts zur Vitamin D Dosis. 

Erinnert Sie das? Viele Studien zu Vitamin C wurden mit 100 mg gemacht. Also einer von vorne herein absolut unwirksamen Dosis. Ergebnis vorhersehbar. Dazu auch News 21.04.14 www.drstrunz.de.

Doch stopp. Halt. Auf Seite 6, rechts oben, Zeile 7, findet man doch eine Zahl. Eine einzige: da steht etwas von 600 I.E.. 600 I.E. Vitamin D. Erinnern wir uns? Laut DGE war bisher richtig 200 I.E., seit 2014 gilt, ganz neu, 800 I.E., also die vierfache Dosis.

Und hier in der schottischen Arbeit finden Sie die Angabe 600 I.E.. Was haben die also bewiesen? Die haben bewiesen, dass diese Dosis offenbar unwirksam ist. Keine von 100 Krankheiten verhindert, nicht wirkt gegen Osteoporose. Na – das ist doch eine Aussage.

Tatsächlich – und das ist Teil III – wurde also in dieser umfassenden statistischen Analyse die DGE wiederlegt. Die ja        800 I.E. empfiehlt. Eindeutig wirkungslose Dosis. Sagen uns die schottischen Forscher im British Medical Journal.

Bei Vit D haben wir in den letzten Jahren viel gelernt. Eine wirksame Dosis ist 4000 bis 6000 I.E. Kann man ja durch Blutmessung beweisen. Und dazu gibt es natürlich auch Studien, die offenbar nicht ausgewertet wurden. Beispielsweise, das Vit D in dieser Dosis 77 % aller Krebse verhindert. Eine ungeheuerliche Aussage. Wird heute, in der heutigen Medizin, nicht gewürdigt.

Übrigens: Die DGE ist stolz, sich an der Wissenschaft zu orientieren. Müsste also jetzt diese neue Studie in ihre Leitlinien aufnehmen. Müsste ihre Empfehlung von 800 I.E. sofort korrigieren. Tut sie das? Selbstverständlich nicht.

Dieses Verhalten großer Institutionen kennen wir alle aus der Politik. Dort gibt es manchmal heftigen Widerspruch, sogar Aufstände… Erinnern Sie sich? „Das Volk sind wir“. Und die Mauer fiel. In der Medizin? Patientenaufstände?

Da ward‘sd lang, wie wir Bayern sagen.

Eleganter Gegenvorschlag: Selbst handeln? Das Büchlein von Dr. von Helden lesen?