Das Neueste. Sensationell. Die Studie wird überall zitiert und verkündet. In der üblichen Weise: nur die Überschrift. Gelesen? Wer liest schon Studien? Wer ist schon an Wahrheit interessiert?

An Ratten wurde also sehr sorgfältig demonstriert, dass Süßstoff in der Nahrung zu Prä-Diabetes führt. Hochraffiniert: natürlich nicht direkt. Unmöglich. Aber indirekt: Süßstoff verändert die Darmflora. Die veränderte Darmflora verwertet Kohlenhydrate besser und schneller und führt auf diesem Weg zur Zuckerkrankheit. Tja.

  • Das beginnt damit, dass hier behauptet wird, all die Süßstoffe würden im Darm verbleiben. Nicht in den Körper aufgenommen. Damit wird die Wirkung auf die Darmflora begründet. Tja. Jeder von Ihnen weiß, dass Aspartam zwei Aminosäuren sind. Die mit tödlicher Sicherheit durch die Darmwand wandern. Also schon mal falsch.
  • Ausdrücklich betonen die, dass ganz bestimmte Bakterien sich vermehren. Nämlich diejenigen, welche Kohlenhydrate besser aufschließen. Ei gucke da: wir kennen den Satz „use it or lose it“. Ich würde verstehen, dass solche Bakterien wachsen dann, wenn man dem Darm mehr Kohlenhydrate anbietet. Als sozusagen Wachstumsreiz für bestimmte Bakterien.
  • Aber so chemisch fremde Stoffe wie Süßstoffe? Passt gar nicht. Wissen Sie was da los ist? Jetzt wird`s wichtig:
  • Was Süßstoffe beim Menschen bewirken, weiß ich ganz genau. Woher? Laut Max Planck muss man`s ja nur selbst ausprobieren. Also trinke ich Süßstoff-Limonade. Und wissen Sie was? Ich möchte gleich noch einmal und mehr. Macht einen fast süchtig. So erreiche ich eine Trinkmenge von 5 Litern am Tag.
  • Mit Mineralwasser ist mir jedenfalls das nicht möglich. Da fehlt der Anreiz. Verstanden? Drum verstehe ich, dass Süßstoffe sehr wohl dick machen können. Wenn die Süßstoffe in der normalen Nahrung enthalten sind, verführen sie den Menschen, mehr zu essen als ihm gut tut. Und darunter natürlich mehr Kohlenhydrate.
  • Sehen Sie: die Ratten wurden „normal“ ernährt. Also auch mit Kohlenhydraten. Süßstoff dazu und...sie aßen deutlich mehr Kohlenhydrate. Und die haben dann die entsprechenden Bakterien stimuliert.
  • Fazit: Es waren gar nicht die Süßstoffe. Es waren die vermehrt Kohlenhydrate in der Nahrung. Hätte man die Ratten ketogen ernährt, wäre natürlich nichts passiert. Trotz Süßstoff.
  • Fügt man Süßstoff zum Eiweißpulver, möchte man gern den nächsten Shake und den nächsten und den nächsten. Ernährt sich also vermehrt von absolut fettfreiem, purinfreiem, hochreinem Eiweiß. Das beste was man tun kann. Süßstoff im Eiweißpulver ist ein Segen.

Zusammenfassung: Denken tut weh.

Quelle: www.nature.com/nature/journal/v514/n7521/full/nature13793.html