Aus den aktuellen Interviews mit Nina Teicholz geht hervor, dass eine gewaltige Korrektur der Ernährungsvorgaben für die Vereinigten Staaten von Amerika bevorsteht. Eine Korrektur, die aus unserer Strunzianer-Sicht sicherlich längst überfällig ist. Wenn man sich alleine anschaut, dass in den USA inzwischen fast die Hälfte der Menschen adipös ist, darf man allein auf dieser Basis auch ganz kurz mal in sich gehen und sich hinterfragen, ob diese Vorgaben wirklich so haltbar sind. Ganz abgesehen von den Folgeerkrankungen und Operationen.

Doch noch einmal kurz zurück: Wer ist Nina Teicholz und warum ist das überhaupt so wichtig? Nina Teicholz hat vor nun gut 10 Jahren das aus meiner Sicht geniale Buch „The Big Fat Suprise“ herausgebracht, an dem sie zehn Jahre ihres Lebens recherchiert hatte. In meinem Buch „Low Carb Long Life“ fasse ich dieses Buch in einem Kapitel zusammen. Nina Teicholz beschreibt, wie es zu diesen Ernährungsvorgaben gekommen ist, basierend auf dem Verdacht, den Ancel Keys in den 1960er Jahren geäußert hatte: Keys vermutete, dass gesättigtes Fett unsere Gefäße verstopfen würde. Eine Theorie, die eigentlich bis 1980 schon mehrfach widerlegt war, u. a. durch die Minnesota-Studie (siehe https://www.strunz.com/news/echte-beweise.html). Zudem wurde dieser Verdacht bereits in den 1960er Jahren stark angezweifelt, u. a. durch John Yudkin und dann später Robert Lustig, der die Arbeit von Yudkin sozusagen fortgeführt hat. In Ninas Buch finden sich auch die Fakten zur Vermarktung der sogenannten Pflanzenöle (die eigentlich Industrieöle heißen sollten), die ja angeblich so gesund für uns Menschen seien, und der Skandal um die darin enthaltenen Transfette. Doch auch dieses Buch hat nichts an den Ernährungsvorgaben geändert, leider, doch durch Robert Kennedy Junior kommt nun Bewegung in das installierte System.

Kommen wir daher noch zu dem Punkt: Warum ist das eigentlich wichtig? Für unsere kleine Gemeinde ist es auf den ersten Blick nicht wirklich wichtig, da wir uns durch die Arbeiten von Dr. Strunz bereits umorientiert haben. Aber diese vollkommen verfehlten Vorgaben gelten in vielen Ländern als Leitlinie u. a. für Ärzte. Und somit auch als Vorgabe für die Ernährung von Soldaten und für die Ernährung von Patienten im Krankenhaus. In den USA sind sie auch die Vorgabe für die Ernährung in Schulen. Und jetzt ahnt man die Tragweite dieses Paradigmenwechsels! In Ländern wie Australien und Südafrika sind Ärzte, die wie Dr. Strunz Low Carb empfehlen, vor Gericht gestellt worden. Von genau diesen Vertretern der Ernährungsvorgaben. Die Prozesse wurden zum Glück von den Ärzten gewonnen, da die Wissenschaft nun einmal auf unserer Seite ist, aber es ist im Grunde genommen ein Witz, dass man Menschen dafür anzeigt, dass sie ihren Patienten „echtes Essen“ anraten (passend dazu lautet ein Buch von Tim Noakes auch „Real Food on Trial: How the Diet Dictators Tried to Destroy a Top Scientist – frei übersetzt: Echtes Essen vor Gericht: Wie die Diät-Diktatoren versuchten, einen Wissenschaftler zu vernichten“).

Wir können uns mal wieder bei Dr. Strunz bedanken, denn schauen Sie mal, wie alt dieser Beitrag inzwischen ist, der wahrscheinlich nun in den USA zur neuen Vorgabe wird: https://www.strunz.com/news/neue-ernaehrungspyramide.html

Ein Schmankerl noch am Ende der News. In 2020 ist das Komitee, welches die Ernährungsvorgaben in den USA formuliert, zu dem Schluss gekommen, dass es – auf Basis ihrer Studien – einen starken Verdacht gäbe, dass gesättigtes Fett gefährlich sei. Womit das Gremium nicht gerechnet hat: Nina Teicholz hat alle diese Studien gegengelesen und herausgefunden, dass in Summe 88 Prozent der Studien keinen Zusammenhang zwischen KHK und gesättigtem Fett gefunden haben, für Schlaganfall sogar gar keine der zitierten Studien. Ich lasse das einfach mal so stehen.

Quellen:
Re-evaluation of the traditional diet-heart hypothesis: analysis of recovered data from Minnesota Coronary Experiment (1968-73), Christopher E Ramsden et al., 2016, DOI: 10.1136/bmj.i1246
The Big Fat Suprise, Nina Teicholz, Juli 2015, ISBN: 978-1925228106


Über den Autor:


“Robert Krug beschäftigt sich seit 2016 intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung im Hinblick auf die Biochemie des Menschen. Seit 2019 veröffentlicht Robert Krug Bücher zu den Themen genetisch korrekte Ernährung und zur ganzheitlichen Betrachtung des Menschen. Doch lassen wir ihn selbst einmal zu Wort kommen, wie er seinen Weg zur Biochemie gefunden hat:

"Ich liebe es, Probleme zu lösen. Das wird mit ein Grund dafür gewesen sein, dass ich 1994 Wirtschaftsinformatik studiert und warum ich leidenschaftlich gern Software programmiert habe. Mein Weg zur ganzheitlichen Medizin erfolgte aus der Not heraus, da ich in 2016 selbst erkrankte und von der Schulmedizin leider keine Hilfe bekam. So fing ich an, mich Stück für Stück mit meinen Problemen zu beschäftigen und zu lesen, um den Problemen auf den Grund zu gehen. Also das gleiche Vorgehen wie bei der Arbeit. Das war sozusagen der Start für mein inzwischen leidenschaftliches Interesse an der Biochemie und somit der Start meiner Reise." ”


Das Bild zeigt ein Porträt des News-Autors Robert Krug.