Hab ich ihn gefragt, den lächelnden, braungebrannten, weißhaarigen über 80-jährigen, der begann mit

    „ich fühl mich wohl, mir fehlt nix“

Auf Nachfrage dann etwas von einem Prostatakarzinom, von Stents am Herzen, von Schmerzen im Fuß murmelte. Aber offenbar – im Alter weise geworden – genau wusste, dass im Leben nicht die Tatsachen zählen, sondern unsere Meinung von den Tatsachen.

Und der hatte eine sehr geringe Meinung von Krebs und Herzerkrankung. Ging ihn gar nichts an. Beneidenswert. Für mich ein wirklicher Könner. Der hat das Leben verstanden.

Da werd ich neugierig. Kann ich hier etwas lernen? Von einem Herrn, der mein Papa hätte sein können? Und fragte unverfänglich, was ihn denn so schlank und fit halte. Klassische Antwort:

  • Kaum Kohlenhydrate
  • Viel Eiweiß
  • Viele NEM`s
  • Mäßig Sport, also jeden zweiten Tag 1 Stunde joggen.

Das nannte der „mäßig Sport“. Mit weit über 80 Jahren. Sollten Sie sich, liebe Leserin mit 23 Jahren, vielleicht doch ein Beispiel nehmen?

Nur: Bei der Aufzählung fehlte etwas. Haben Sie´s gemerkt? Meine Neugier habe ich formuliert in der Frage

    „Und was ist Ihr Ruhepol“

Um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen. Kann ja der Glaube sein. Oder Meditation. Oder Tai-Chi. Oder Yoga. Oder 3 junge Damen…. was weiß man.

Da hat er wirklich erst nachdenken müssen. Ruhepol? Hab ich einen? Dann klärte sich sein Gesicht, er lächelte mich an und sagt doch tatsächlich

    „meine Aktien“

Die tägliche Beschäftigung mit seinen Aktien würden ihm innere Ruhe, Gelassenheit, Zufriedenheit, Glück bescheren. Tag für Tag. Ist das nicht eine wundervolle Antwort? Wären Sie darauf gekommen? Ich auch nicht.

PS: Natürlich raufe ich mir seither die Haare. Ich Depp habe mühsam Meditation erlernt und täglich ausgeübt statt… mich um Aktien zu kümmern. Wenn einen das innerlich genauso gelassen und ruhig macht, dann hätte ich doch den angenehmen Nebeneffekt von aufblühenden, gedeihenden Aktien gerne in Kauf genommen.

Sie doch wohl auch, oder? Also los: Umdenken! Nicht meditieren, Aktien kaufen.