Forum: Bluttuning - Vitamin K - schlicht und simpel - News v. 30.05.2017

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:-) 6479 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Lieber Ulli,
der eigentliche Witz bei meinem Beitrag / meinen Überlegungen sind die langfristigen Effekte!
Dass das Gehirn Energie aus Ketonen beziehen kann ist bekannt. So what?
Dabei ist aber weder geklärt, ob das langfristig sinnvoll und zielführend ist, noch ob es negative Begleiterscheinungen geben kann. Vielleicht macht es für das Gehirn ja trotz aller Ketonverwertungsmöglichkeiten doch einen Unterschied, welches Energiesubstrat zur Verfügung steht. Ein moderner PKW läßt sich auch relativ Problemlos im Notlaufprogramm bewegen; halt nur nicht mit voller Leistung.

Der weitere Witz ist ja gerade die durch Ketose /LC bedingte physiologische Insulinresistenz. D.h. vorhandener Blutzucker kann nicht mehr optimal aufgenommen und verwertet werden. Der Blutzuckerspiegel ist unter Ketose/LC eben nicht signifikant niedriger, als bei "normaler" Ernährung und gegebener metabolischer FLexibilität.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang (vor allem für alle, die ein "probier's doch einfach mal aus" propagieren) ein kleiner Selbstversuch:
https://paleolowcarb.de/mein-30-tage-ketose-experiment-n1/

Kein geringerer Blutzuckerspiegel als normal; teilweise sogar höher. Damit könnte Glukose bei Vitamin K Mangel genau die Effekte im Gehirn auslösen, die in der heutigen News beschrieben wurden; langfristig; möglicherweise auch trotz (oder wegen) Dauerketose.

Die Krux an der Sache ist, dass Demenz / Alzheimer teilweise Jahrzehnte brauchen, um sich zu manifestieren und diagnostiziert zu werden.
Ich stelle da einfach mal die Frage in den Raum, ob es nicht sinnvoller ist, auf eine gute Glukoseverwertung, Insulinsensitvität und metbolische Flexibilität hinzuarbeiten, als dauerhaft(!) undifferenziert einseitige Ernährungsextreme zu propagieren / zu praktizieren.

Dein Beißreflex gegen alles, was Dauer-LC in Frage stellt oder auch nur hinterfragt ist da wenig hilfreich, paßt aber zu deiner Einstellung, sich offensichtlich nicht mit verlinkten Quellen auseinander setzen zu wollen.

LC und Ketose als temporäres(!) Werkzeug sind ausdrücklich nicht Gegenstand meiner Betrachtungen!


LG,
Thorsten

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UlliS 402 Kommentare Angemeldet am: 02.08.2003

Der eigentliche Witz der Ketose bei Demenz-Erkrankungen ist doch, dass dadurch den Nervenzellen ein alternativer „Brennstoff“ zur Verfügung steht. Ketone statt Glucose!

Um Ketone aufzunehmen und in Energie umzusetzen ist kein Insulin erforderlich. Das funktioniert auch bei Insulinresistenz (altersbedingt?).

Und was man tun muss um in die Ketose zu kommen ist ja bekannt.

LG Uli

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:-) 6479 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

Die Vitamin K Story geht weiter. Auch wenn man Bücher und Texte aus dem rechts-esotherischen Kopp Verlag als Quelle durchaus kritisch sehen sollte.

Aber ich möchte trotzdem mal ein wenig spekulieren; nicht zuletzt über den Inhalt der heutigen News. Da heißt es u.A.:
"

  • Vit K2 erhöht außerdem die Insulin-Empfindlichkeit im Gehirn. Nicht umsonst wird Alzheimer ja auch als Diabetes Typ III bezeichnet, also gestörte Insulinsensitivität.
  • Genau wie Vit K2 unser Risiko für Diabetes senkt, bekämpft es die Insulinresistenz an der Hirnzelle. In anderen Worten: Senkt den Gehirnzucker.

"

Gestörte Insulinsensitivität bzw. Insulinresistenz werden also als Auslöser für die die Entwicklung von Denemz / Alzheimer gesehen. Eine Insulinresistenz kann man sich aber auch durch eine entsprechende Ernährung anfuttern. Ketogene Ernährung  sorgt z.B. für die Entwicklung einer physiologischen Insulinresistenz. Physiologisch bedeutet, dass der Effekt durch Ernährungsumstellung wieder umkehrbar ist.
Trotzdem stellt sich mir die Frage, welche Auswirkungen eine langfristige ketogene Ernährung mit langfristiger, physiologischer Insulinresistenz auf die kognitiven Fähigkeiten hat. Man findet durchaus Berichte und Hinweise, dass unter Ketose die Konzentrationsfähigkeit durchaus zunimmt, aber auch, dass die Gedächtnisleistung beeinträchtigt werden kann.

http://www.fitforfun.de/abnehmen/diaeten/wenig-kohlenhydrate-low-carb-diaet-ist-schlecht-fuers-gehirn_aid_6769.html
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0195666308005515
http://gesuender-abnehmen.com/abnehmen/low-carb-denkvermoegen.html

LG,
Thorsten

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:-) 6479 Kommentare Angemeldet am: 04.06.2014

 

"Diese einfache Sicht auf Vit D wurde im Jahre 2007 beendet. Plötzlich verkompliziert. Als in der Zeitschrift Cell 2007 130(3456) gezeigt wurde, dass unser Knochengerüst auf dem Umweg über das Vit K2 abhängige Protein Osteocalcin die Produktion und die Empfindlichkeit gegen Insulin steuert.

[...]

  • Dass bei Vit K Mangel in Tier und Mensch Blutzucker und Insulin länger erhöht bleiben. Ungut. Dass der Vit K2 Spiegel und insulinresistenter Diabetes miteinander verknüpft sind. Je höher der eine, desto tiefer der andere (Osteoporos Int.2011 MAR 25)
  • Dass sogar nur Vit K1 (eigentlich das Falsche) drei Monate supplementiert, das Fortschreiten der Insulinresistenz (also Diabetes Typ II) verlangsamt.
  • Und besonders beeindruckend: Vit K2, nur eine einzige Woche gegeben, halbiert die Insulinproduktion zwei Stunden nach einer Mahlzeit. Ein schlagender Beweis.

Fazit: Die aufregendste und wichtigste Bedeutung von Vit K2 könnte tatsächlich die Verhinderung von Diabetes Typ II sein."

 

Vielleicht nicht nur die Verhinderung von DT2, sondern von allem, was im Formenkreis "Metabolisches Syndrom" zu finden ist. Hohe Insulinsensitivität bedeut, dass überschüssiger Blutzucker schneller als Energiesubstrat in die Zellen aufgenommen wird, bevor er anderweitig problematisch werden kann. Auch der Insulinspiegel fällt schneller wieder so weit ab, dass die Fettverbrennung wieder anlaufen kann.


Wie war das doch?
LC / NC, damit die Fettverbrennung nicht unterdrückt wird; von chronisch zu hohen Insulinspiegeln?
Wenn NC / LC in diesem Zusammenhang letztlich nur dazu dienen, den Insulinspiegel niedrig zu halten, kann eine Vitamin K Supplementierung über eine Verbesserung der Insulinsensitvität hier ebenfalls wirksam sein. Ohne dass man undifferenziert eine ganze Makronährstoffgruppe verdammen muss und sich in unnötiger Weise selbst beschränkt und vielleicht sogar eine KH-Phobie entwickelt.

Wenn man dann auch noch regelmäßig (Ausdauer)Sport betreibt und es mit den leeren, industriell hoch verarbeiteten KHs nicht übertreibt und diese weitestgehend weg läßt, ist man schon mal einen großen Schritt weiter und kann dabei sogar ein ausreichend hohes Maß an gesellschaftlicher Nahrungsakzeptanz wahren (Geburtstagskuchen, Sonntagsbrötchen, etc.).

Viele Wege führen nach Rom.

LG,
Thorsten

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