Und zwar Asthma-Hölle. Kann man nicht beschreiben. Muss man entweder selbst erleiden oder miterleben. Der drohende Erstickungstod ist nun einmal das Scheußlichste, was der Mensch vor Augen haben kann. Wurde in Guantánamo bekanntlich ausgenutzt.

Aus dieser hoffnungslosen Abhängigkeit von äußeren Faktoren (Pollen, Tomaten, Milch…) resultiert „psychische Hilflosigkeit“, schreibt der Patient. Man ist einfach nicht Herr des eigenen Lebens. Eine mir persönlich undenkbare Vorstellung.

Genau wie viele von Ihnen habe ich auf meinen Körper mich über 60 Jahre verlassen können. Ohne jede Abstriche. Heute weiß ich: Das war eine Gnade…

Der Patient hat den Weg aus der Hölle gefunden. Vielleicht noch nicht in den Himmel… das mag später kommen. Schreibt mir dann so bewegende Sätze wie:


„Sie haben das Leben von Vater, Mutter und 6 Kindern wahrlich erst gerettet und dann verzaubert. Darauf dürfen und sollten Sie sehr stolz sein.“


Der Satz würde jeden von Ihnen rühren. Anrühren. Weil man ja die Lebensgeschichte dahinter ahnt. Was häufig von uns Ärzten vergessen wird:


Hinter jedem Patient steckt ein Lebenspartner. Steckt eine Familie. Die abhängig ist vom Gesundheitszustand des Papas. Die mitleidet.


Und dass der Gesundheitszustand von Kindern entscheidend von dem der Eltern abhängt… ist eine Binsenwahrheit. Ganz besonders die psychische Gesundheit.

Der „Asthma-Hölle“-Patient hat sich den Weg aus der Misere sehr aufmerksam erarbeitet. Das lernen Sie aus einem zweiten auffälligen Sätzchen:


„Ich bleibe aber auch täglich demütig und dankbar, hochwertige Lebensmittel für meine Frau und unsere 6 Kinder einkaufen und auswählen zu dürfen. In den meisten Teilen der Welt und auch in Deutschland nicht gerade selbstverständlich.“


Da denkt jemand mit. Zwangsläufig bei Allergie. Könnten auch Sie hier noch etwas lernen? Zum Beispiel:


„Tagsüber reichen mir im Dienst tatsächlich zwei bis drei Shakes + reichlich NEM. Laufen entweder morgens ganz früh oder nach dem Dienst. Erst am Abend esse ich dann schon größere Mengen.“


Erinnert mich. An den Ironman - Hawaii - Sieger Patrick Lange (News vom 17.10.2018). Zum Frühstück ein Espresso, mittags ein Eiweißshake. Weshalb überlesen Sie solche goldenen Ratschläge? Weshalb kopieren Sie nicht einen Weltmeister? Weshalb glauben Sie, dass Ihr Körper besser funktioniert als der des Hawaii-Siegers?

Es wird Sie nicht überraschen, dass diese Gebrauchsanweisung von Patrick präzise meiner Tageseinteilung entspricht. Gegessen wird spätnachmittags. Punkt. Milliarden Menschen machen ´s genauso aus purer Not. Mal nachgedacht?

Drum hab ich in den letzten Jahren zunehmende mentale Schwierigkeiten mit den schlaffen, teigigen, längst resignierenden, zum Glück aber „Hilfe“ rufenden Menschen mir gegenüber im Sprechzimmer.

Sie leiden doch ganz eindeutig. Wissen rein intellektuell selbstverständlich genau, was Sie tun müssten und tun ´s nicht.

Jedem vierjährigen Kind, dem man dies erklären würde, völlig unverständlich. „Warum rennt der Onkel nicht einfach?“

Lassen Sie mich schließen mit noch ein paar Sätzen des Asthma-Patienten („Meine Asthma-Symptome sind verschwunden“):


„Es geht mir übrigens derart ausgezeichnet, dass ich Ihnen dieses Mal über keine weitere Steigerung mehr berichten kann. Seit 2011 habe ich keine einzige News von Ihnen verpasst und dennoch freue ich mich jeden Morgen aufs Neue darauf und lese sie meist schon um 5:00 in der Früh auf dem Weg zum Dienst. Die News empfinde ich wie eine Lebensversicherung. Danach ist es wie nach meinen Läufen unmöglich, schlecht gelaunt zu sein.“


Mitbekommen? Lebensversicherung? Genauso empfinde ich diese News. Die Quintessenz moderner Medizin. Hier finden Sie wohl so ziemlich jede mögliche medizinische Frage gestreift oder weiterführend beantwortet.

Und oft genug so verfasst, dass Sie lächeln müssen. Dass sich Ihre Laune ein bisschen verbessert.

Dieses Wort „LEBENSVERSICHERUNG“ war der Anlass, diese News zu verfassen.