Ausdauer war gestern – heute zählt die Kombination
Vor einigen Jahrzehnten galt Ausdauertraining als das Maß aller Dinge. Joggen, Radfahren oder Aerobic standen für Gesundheit und Fitness. Wer regelmäßig schwitzte und lange durchhielt, galt als sportlich und leistungsfähig. Das Ziel war ein starkes Herz und ein funktionierender Kreislauf. Über Krafttraining wurde kaum gesprochen. Es war etwas für Bodybuilder oder Profisportler, nicht für den Alltag. Doch dieses Bild hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert.
Die neue Rolle des Krafttrainings
Mittlerweile weiß man, dass Krafttraining weit mehr kann, als nur Muskeln aufzubauen. Es stärkt Knochen, Sehnen und Gelenke und schützt so vor Verletzungen. Es verbessert die Körperhaltung und wirkt positiv auf das hormonelle Gleichgewicht. Auch die geistige Leistungsfähigkeit profitiert, denn kräftige Muskeln fördern die Durchblutung des Gehirns. Krafttraining stabilisiert den Stoffwechsel, unterstützt die Regeneration und sorgt für mehr Energie im Alltag. Es hat sich von einer Nischendisziplin zu einem unverzichtbaren Bestandteil eines gesunden Lebensstils entwickelt.
Übrigens muss man für ein Krafttraining nicht gleich ins Fitnessstudio laufen. Schon Eigengewichtsübungen zu Hause reichen häufig aus. Auf YouTube gibt es viele Anleitungen.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse
In einer umfassenden Analyse aus 36 Studien mit über 1500 Teilnehmern wurde untersucht, wie sich Ausdauer-, Kraft- und Kombinationstraining auf Körperzusammensetzung und Gesundheit auswirken. Das Ergebnis ist eindeutig. Ausdauertraining führte zu einer stärkeren Reduktion des Körpergewichts und der Fettmasse. Krafttraining half dagegen, die fettfreie Masse zu erhalten. Am wirksamsten erwies sich die Kombination aus beidem. Teilnehmer, die Ausdauer und Krafttraining miteinander verbanden, verloren mehr Fettmasse als jene, die nur Krafttraining betrieben, ohne dabei Muskelkraft einzubüßen. Ob beide Trainingsarten am selben oder an unterschiedlichen Tagen durchgeführt wurden, spielte keine Rolle. Entscheidend war die Regelmäßigkeit und die Dauer des Trainings.
Die ideale Kombination
Ein ausgewogener Trainingsplan vereint Herz- und Muskelarbeit. Zwei bis drei Einheiten Krafttraining pro Woche kombiniert mit der gleichen Anzahl an Ausdauereinheiten bringen den Körper in Balance. So bleibt das Herz stark, die Muskeln fest und der Geist wach. Wer beides trainiert, fördert nicht nur seine Leistungsfähigkeit, sondern auch seine Lebensqualität – Tag für Tag, Jahr für Jahr.
Quelle: Lafontant K, Rukstela A, Hanson A, et al. Comparison of concurrent, resistance, or aerobic training on body fat loss: a systematic review and meta-analysis. J Int Soc Sports Nutr. 2025;22(1):2507949. doi:10.1080/15502783.2025.2507949
Über die Autorin:
"Dr. Kristina Jacoby arbeitet seit 2014 Dr. U. Strunz bei der Erstellung seiner Bücher zu. Besonders fasziniert ist sie von den physiologischen Abläufen im Organismus sowie den Möglichkeiten diese mit Lebensstilveränderungen positiv zu beeinflussen.
Physiologie und Genetik waren ihre Schwerpunkte in ihrem Biologie-Studium, welches sie 2002 abschloss. Von 2004 bis 2010 studierte und promovierte sie an der Deutschen Sporthochschule Köln. Seit 2008 beschäftigt sie sich intensiv mit Meditation und praktiziert täglich.
Das sagt sie selbst zu Ihrer Tätigkeit:
„Jede Krankheit basiert auf Schieflagen im Organismus, die man aufspüren und verändern kann. Davon bin ich überzeugt. Mittlerweile gibt es etliche wissenschaftliche Veröffentlichungen, die das bestätigen. Leider ist das Wissen noch nicht in den Arztpraxen angekommen. Daher möchte ich dazu beitragen, dass möglichst viele Menschen von diesen Möglichkeiten der Heilung erfahren und in die Lage versetzt werden, sie umzusetzen.“"
