Seltsame Frage. Hat er doch schon. Sonst könnte er ja gar nicht laufen.

Ja schon, aber braucht er mehr Muskeln? Könnte ein Läufer mit größeren, stärkeren, dickeren Beinmuskeln vielleicht schneller laufen? Leichter laufen? Ausdauernder laufen? Oder behindert ihn die Muskelmasse? Verbraucht die vermehrt Sauerstoff, macht die nur schwerer?

Fragen Sie mich. Nachdem Sie staunend gelernt haben, dass Glutamin sehr effektiv Muskeln wachsen lässt. Noch effektiver natürlich bei einem, der seine Muskeln täglich trainiert. Glutamin wäre für diesen Zweck ein Wundermittel.

Aber eben: braucht der Läufer mehr Muskeln? Solche Frage beantworte nicht ich, sondern ein Praktiker. Ein Mensch der es tut. Wenn Sie wollen: die Natur.

Sehe ich gestern in Nürnberg ein Zelt mit Laufband.
Gucke ich hin ... und mein Herz hüpft: da läuft ein junger Mann im flotten 4:30iger Tempo, aber eben nicht so wie ich, sondern wie ein junger Gott. Wie ein Kenianer. Leicht, elastisch, hüpfend, elegant.

Gehe ich hin und erfahre, dass der Gott Wimmer heißt. Ein Extremläufer. Der mal so eben von Lissabon nach Moskau rennt. Und auf dem Laufband soeben 12 Stunden. 142 km. Weltrekord. Und der hat

sehr kräftige Oberschenkelmuskeln,

so wie ein Radfahrer. Damit habe ich die oben gestellte Frage bereits beantwortet.

Kommentar: Läufern wird Cross-Training empfohlen. Also zusätzliches Radfahren. Macht tatsächlich sehr kräftige Muskeln, weil beim Radfahren Beinmuskeln auch mal zu mehr als 50% angespannt werden. Und damit wachsen. Beim Läufer ja nicht selbstverständlich. Als Triathlet war dieser Effekt mir natürlich bekannt: mit kräftigen Beinmuskeln, zum Beispiel nach Radtrainingslager, fällt Laufen sehr viel leichter. Macht mehr Spaß. Man stößt sich nach oben ab.
Man ... fliegt.