Kennen Sie. Kennt fast jeder. Gucken Sie mal bei einem Radrennen zu. Immer wieder schüttelt einer der Profis mit dem ganzen Arm, mit der ganzen Hand. Dem ist die Hand eingeschlafen.


Klare Ursache: Die seltsam verkrümmte Haltung auf dem Rad. Mit dem Rücken fast liegend, muss der Kopf nach oben geknickt werden. Und tatsächlich ist das „HWS-Syndrom“, also die Halswirbelsäule, die häufigste Ursache für einschlafende Hände.


Da wird der dort oben liegende Nerv, der ja in den Fingerspitzen endet beleidigt, belästigt, geklemmt. Einigermaßen leicht abzustellen: Ändern Sie die Kopfhaltung. Lassen Sie sich massieren. Besser noch: Schmerzhafte Faszientherapie im Schulter-/ Nackenbereich.

Unangenehm wird es, wenn die Hände seit vier Jahren zunehmend einschlafen. Inzwischen täglich. Regelmäßig nachts (natürlich, verständlich, Hals/Nacken lange Zeit unbewegt), dann aber auch bei jeglicher Haushaltsarbeit, bei jeglicher Gartenarbeit, beim Radfahren sowieso, schlussendlich beim Klavierspielen. Beim täglichen. Dann wird die Sache wirklich unangenehm.


Korrekte Diagnostik. Kein Karpaltunnelsyndrom. Keine Neuropathie. Einzige immer nur kurzfristige Abhilfe Physiotherapie drei Mal die Woche.


Die junge Dame, 55 Jahre, sehr schlank, sehr sportlich mit traumhaften Blutwerten bei strikt genetisch korrekter Kost verzweifelt zunehmend. Verständlich. Wirkliche Hilfe nicht in Sicht.


Und dann kam das FORUM: Da berichtet eine Leidensgenossin, wie ihre „einschlafenden Hände“ in kürzester Zeit verschwanden, sich alles normalisierte durch Gabe von Östrogen.


Hatte ich seiner Zeit mit Staunen gelesen, dergleichen noch nie gehört, es mir gemerkt. Und jetzt bei der verzweifelten 55-jährigen angewandt. Naturidentisches Östrogen. Als Gel. Dreimal täglich. UND?

Nach zwei Wochen deutliche Besserung, nach sechs Wochen war der Spuk vorbei. Hände schliefen nicht mehr ein. Klavierspielen wieder stundenlang möglich. Wirklich und eigentlich ein kleines Wunder.


Für die Betroffene ein großes Wunder. Ein Segen. Über Wirkungsweise – habe mich gedanklich damit nie beschäftigt – kann ich nur spekulieren: Östrogen macht Bindegewebe „weicher“, lagert Wasser ein. Nerv wird nicht mehr „geklemmt“. Wirkung erkennbar an „verjüngtem Brustgewebe“…


Nehmen Sie diese News einfach als Kuriosum. Als Einzelfallbericht. Als Glücksfall. Und speichern Sie´s ab für … den Notfall. Man weiß nie.