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Weil ich auch immer wieder „ätsch!“ – Briefe bekomme. Weil mir Arbeiten zugeschickt werden, welche das uns präsente Leben der Eskimos als Märchen entlarven wollen. Arbeiten, die zeigen, dass Eskimos eben doch gar nicht so gesund leben. Schon gar nicht in Ketose. Und sehr wohl von Krankheiten heimgesucht würden. Kurz und gut: „ätsch!“- Briefe.
Jeder Ingenieur, jeder Physiker lernt denken mit und in Randbedingungen. Orientiert sich automatisch erst einmal an der Frage: „Wovon ist hier eigentlich die Rede?“. Prüft die Voraussetzungen einer Aussage. So kommt man sehr schnell darauf, dass alle diese modernen Eskimo-Arbeiten eben an den modernen Eskimos gemacht wurden.
Und die sind längst von der Mc-Donalds und Cola-Kultur verwöhnt. Haben mit den Inuit, von denen ich immer so erzähle, nichts zu tun. Um die Sache ein für alle mal klar zu stellen, noch einmal zurück zu den Quellen. Solch eine Quelle ist
Shaffer hat den Stoffwechsel der Inuit studiert. Damals bei den Original Eskimos. Nicht den Cola-Eskimos. Und kam damals zum Schluss, dass die große Menge Eiweiß bei denen eine Ketose verhindert hätte. Das wollte Heinbecker überprüfen. Hat seine Zelte aufgeschlagen in Grönland und am Baffin-Island und teilt uns mit:
Dabei würden die Eskimos alle Tiere, die er dort im Norden findet, aufessen. In weiten Bereichen sind aus diesem Grund Karibo und Moschusochsen praktisch ausgestorben. Aber:
Das wars auch schon. Das beschreibt komplett die Ernährung der Original Eskimos. Jetzt können Sie sich Ihre Gedanken machen über Eiweiß/Fett/Kohlenhydrate. Und wie wurde das Zeug gegessen?
Und die Menge? Da muss man wohl kurz über die meist harte körperliche Arbeit und die Kälte nachdenken. Jedenfalls steht hier:
Interessant dabei: Robbenfleisch enthält nur sechs bis zehn % Fett. Krogh hat analysiert, dass die tägliche Mahlzeit des Eskimos besteht aus:
Welche letztere hauptsächlich aus dem Glycogen des gegessenen Fleisches stammt. Und dann macht sich Heinbecker viele Gedanken darüber, weshalb Eskimos selten in der (gemessenen) Ketose sind. Die hätten eben einen anderen Stoffwechsel. Die seien „adaptiert“ an eine no carb- Diät. Die hätten eine „hohe Toleranz“ gegenüber Glucose (im medizinischen Versuch) und selbst beim Fasten hätten sie nur eine sehr „sanfte“ Ketose, verglichen mit uns normalen Menschen.
In den letzten Sätzen steckt wieder einmal ein bemerkenswertes Denkprinzip. Wann immer wir uns über ein Thema auslassen, ob in der Wissenschaft, im Sport, in der Politik, wir gehen immer davon aus, dass die anderen so funktionieren wie wir selbst. Grob falsch.
Die jetzt fällige Bemerkung zum Islam schluck ich runter.