Vielleicht können wir nix dafür? Dazu Zitat:

 

„Vom Augenblick unserer Geburt an – und auch schon davor, wenn wir uns noch im Mutterleib befinden (Epigenetik!) – beginnen wir zu lernen, die Welt mit den Gedanken und Gefühlen unserer Betreuer zu bewältigen. Dem Tonfall der mütterlichen Stimme entnehmen wir beispielsweise, wann die Welt sicher ist und wann nicht. Ebenso lernen wir, die Substanzen, die bei Stress und Glück unseren Körper durchfluten, mit den Stimmen, Geräuschen und Erfahrungen zu verknüpfen, die zur Ausschüttung dieser Stoffe führt.

Wenn wir nicht das Glück haben, in einer gesunden Familie mit stabilen Bezugspersonen aufzuwachsen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass unser Umgang mit der Welt auf einer falschen Konditionierung beruht, herbeigeführt von unsren Bezugspersonen in jungen Jahren. Und es sind eben diese Verhaltensmuster anderer Menschen, manchmal Generationen alt, die auch zu unseren Mustern werden.

Fühlen wir uns als Erwachsene bedroht, tauchen dann genau die konditionierten Verhaltensmuster in unserem Geist wieder auf, die dieser für unser Überleben erforderlich hält. Beginnen die Muster zu wirken, speisen sie sich aus den tiefen Überzeugungen dessen, was wir an Glaubensvorstellungen in unserem Unterbewusstsein „fest verschaltet“ haben. Der Punkt ist dabei, dass diese Überzeugungen oft in den Geschichten und Erfahrungen anderer Leute verwurzelt sind.

Schlagen wir gewaltsam um uns, wozu wir durch unsre Geschichten vom „Überleben des Stärksten“ konditioniert sind?

Oder reagieren wir zuversichtlich und ehrenhaft in dem tieferen Wissen um unsre Verbundenheit mit allem Leben, einschließlich den Menschen, die uns gerade gereizt haben?“

 

Diese Konditionierung unterscheidet sich in verschiedenen Regionen, Gegenden dieser Welt. In Sibirien muss man anders denken als im Kongo. Wir nennen diese Konditionierung auch „Kultur“.

Hochmodern: Es gibt ein paar Menschen unter uns, die sich tatsächlich wundern, wenn etwas Seltsames passiert dann, wenn man Kulturen im großen Stil vermischt. Plötzlich zusammenbringt.

Apropos „Überleben des Stärksten“. Wird gemeinhin mit dem Namen Charles Darwin verknüpft. Glatt falsch. Der Herr, dieser begnadete Wissenschaftler, war wesentlich weiter als seine unbedarften Epigonen heute ihn „ausdeuten“.

Dazu vielleicht später mehr.

Quelle: Gregg Barden „MENSCH: GEMACHT“