Folgt ein Lehrstück, in welchem ich mich wiedererkenne. In welchem meine gesamte Ausbildung zum Arzt konzentriert aufscheint: hier die Krankheit, da die passende Tablette. Moment: die hoffentlich passende.

Anderes habe auch ich nicht gelernt.

In der mail des Tages schreibt mir eine ehemalige Leistungssportlerin (DDR). Die Atemprobleme bekommt. Worauf der Kardiologe einen alten Herzinfarkt feststellt. Konsequenz? Zwei Stents. Also kleine Röhrchen in den verengten Herzkranzgefäßen. Dazu Feststellung eines labilen Bluthochdruckes.

Erklären konnte der Chefarzt der Intensivstation sich das nicht bei einer 1,74 großen, 59 kg leichten ehemaligen Sportlerin. Aber...was soll er tun?


Zitat: „Innerhalb von 2 Jahren bin ich 39 Tablettenänderungen mit 29 verschiedenen Medikamenten durchlaufen“.


Es ging ihr von Woche zu Woche schlechter, die massiven Nebenwirkungen „wurden mir als Ausnahme bestätigt“. Ärzte wunderten sich, „wieso ich mit Blutdrucksenkern höhere Werte als ohne Tablette hatte“.


Ein Jahr später Schlaganfall. Hat sie so empfunden. Leider von all ihren Ärzten auch in einem CT des Kopfes nicht gesehen. Erst zwei Jahre später erkannte der Neurologe in den gleichen Bildern „plötzlich 2 Schlaganfälle“. Wohl verstanden: die Lähmung, Sehstörung, Gleichgewichtsverlust waren die ganze Zeit da. Den Ärzten unerklärlich.


Das Besondere: „Ich bin in den vielen Nächten, die ich durch die Medikamente nicht schlafen konnte, gelaufen, stundenlang, egal ob mir regelmäßig der Fußboden entgegen kam“.


Und dann kam das Tomatenbuch. Noch einmal:


DAS TOMATENBUCH


Auch in diesem Brief lerne ich von Ihnen, dass dieses Buch Leben verändert. So auch hier. Zitat: „Ich lebe wieder!“ Alle Medikamente in den Müll (wirklich alle Pharmamedikamente weggeworfen), kohlenhydratfrei gegessen, Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine & Co). Resultat (Zitat): „Seitdem schlafe ich endlich wie ein Kind erholsam und mein Allgemeinbefinden ist bestens“.

Zwar hätten sich die Mediziner des Herzzentrums (soll ich verraten, wo?) bei ihr mehrfach entschuldigt: ein Kernspin (endlich) hätte nämlich nicht 2, sondern 5 Hirninfarkte festgestellt; hätten sich aber abschließend immer hinter die aktuellen Leitlinien versteckt.

Das sind von der Ärztekammer abgesegnete Behandlungsrichtlinien. Wie die aussehen, haben wir soeben kennengelernt: 29 verschiedene Medikamente. Sie ahnen, dass mir bei dem Wort Leitlinien kribbelig wird. Weil ich natürlich weiß, wie die entstehen...Eigene Story.

Fazit: Das Tomatenbuch lohnt. Und wie umfassend das wirkt, dass es also nicht nur gesund macht, sondern auch die Gedanken ordnet, entnehme ich dem abschließenden spöttischen Kommentar:


„Herr Dr. Strunz, Ihre herrlich unverblümte Art und Weise, unsere allgemeinübliche Leicht-und Gutgläubigkeit auf die Schippe zu nehmen und mich damit direkt mit meiner Nase auf das Tatsächliche zu schubsen, darüber kann ich wieder herzlich lachen“.


Ein zentraler Gedanke. Wer wieder lachen kann, hat gewonnen. Siehe News vom 08.12.2013