Sicher sind Ihnen als gesundheitsbewusster Leser die Begriffe KFA (Körperfettanteil) und BMI (Body-Mass-Index) schon einmal irgendwo begegnet. Beides wird als Maß für eine gesunde Körperkomposition verwendet. Doch wie genau sind diese Messmethoden und wie sollte man diese interpretieren? Schauen wir uns zunächst einmal den KFA an.


Welche Faktoren beeinflussen den Körperfettanteil?


Der KFA wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel den individuellen Körperbau und das Geschlecht. Männer haben aufgrund ihrer Hormone tendenziell mehr Muskelmasse, was zu einem niedrigeren KFA führt. Frauen hingegen haben von Natur aus mehr Fettreserven, die für Schwangerschaft und Stillzeit benötigt werden.

Das Alter spielt ebenfalls eine Rolle: Ab dem 30. Lebensjahr nimmt die Muskelmasse langsam ab und beschleunigt sich ab dem 60. Lebensjahr noch stärker. Dadurch steigt der KFA im Verhältnis zum Körpergewicht an. Ein inaktiver Lebensstil verstärkt diesen Effekt zusätzlich.


Welche Methoden gibt es um den KFA zu ermitteln?


Die gängigsten Methoden sind die Calipometrie (Hautfaltenmessung) und die Bioelektrische Impedanzanalyse.

Außerdem gibt es noch die Hydrodensitometrie (Unterwasserwiegen), die Luftverdrängungsplethysmographie (Air Displacement Plethysmography, ADP) und die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA). Diese sind sehr präzise, aber teure Methoden, die zumeist Leistungssportlern oder der Forschung vorbehalten sind.


Welcher KFA ist gesund?


In der Regel wird ein gesunder Körperfettanteil bei Frauen im Bereich von 21-34 Prozent und bei Männern im Bereich von 8-22 Prozent angesiedelt.

Folgende Tabellen betrachten das Ganze noch etwas genauer:

Quelle: https://www.academyofsports.de/de/lexikon/bioimpedanzanalyse-bia/




Nun zum Body-Mass-Index!


Wie ermittelt sich der BMI?


Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine einfache Methode, um das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße zu bestimmen. Um den BMI zu berechnen, wird folgende Formel verwendet:
BMI = Gewicht (kg) / (Größe (m) * Größe (m))
Beispiel: Bei einer 70 kg schweren und 1,75 m großen Person, lautet die Berechnung wie folgt:
BMI = 70 kg / (1,75 m * 1,75 m) = 22,86
Dabei wird allerdings nicht zwischen Frauen und Männern unterschieden.


Welcher BMI ist gesund?


Ein BMI von 18,5 bis 24,9 bei Personen über 20 Jahren gilt als normal. Ein BMI unter 18,5 gilt als Untergewicht, ein BMI über 25 gilt als Übergewicht und ein BMI über 30 sogar als fettleibig.

Doch ist es wirklich so einfach? Und was sagt das jetzt über Ihre Gesundheit aus?

Ein Vergleich von BMI- und DXA-Messungen ergab in einer US-Studie von Wang J, Xia P, Ma M, et al. (2023), dass nahezu die Hälfte der Probanden, die laut BMI als normal, oder übergewichtig galten, nach den Bestimmungen der DXA-Analyse tatsächlich fettleibig (adipös) waren.

Dies belegt, dass es wenig Sinn macht den BMI isoliert zu betrachten, da er ebenfalls von verschiedenen Faktoren ( zB. Geschlecht, Alter oder Muskelmasse) beeinflusst wird. Besser ist es den BMI unter Einbezug des KFA zu interpretieren.

Folgende Tabelle kann Ihnen dabei helfen, Ihre Situation richtig einzuschätzen:



Sie kennen nun den Unterschied zwischen KFA und BMI und können diese zur Einschätzung Ihrer Körperkomposition nutzen, sofern Sie die Möglichkeit haben, Ihren KFA bestimmen zu lassen. Wie das konkret anhand einer Bioelektrischen Impendanzanalyse aussehen kann, erfahren Sie in den nächsten News!


Über den Autor:


Philipp Seidenspinner ist Experte in Sachen Sportwissenschaft. Mit dem Bachelor of Arts auf genau diesem Gebiet, hat er eine solide akademische Grundlage geschaffen, auf der er seine persönliche Leidenschaft stetig weiter ausbaut. Zusätzlich zu seiner Ausbildung zum Fitnesstrainer, beschäftigt er sich auch privat intensiv mit Krafttraining, was ihm nicht nur eine beeindruckende körperliche Stärke verleiht, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Mechanismen des Muskelaufbaus und allgemeiner Fitness. Philipp punktet vor allem mit der Kombination aus Fachwissen und unendlicher Begeisterung für die Thematik.

Das Thema Gesundheit spielt bei Philipp auch noch eine weitere wichtige Rolle: Als Rettungssanitäter, sorgt er täglich dafür, dass Menschen die medizinische Versorgung bekommen, die sie brauchen. Was Philipp zusätzlich auszeichnet, ist seine Faszination für Gesundheitsoptimierung. Dafür taucht er tief in die Welt des Biohackings ein: Er erforscht innovative Ansätze und experimentiert mit verschiedenen Techniken, um das Beste aus seinem Körper herauszuholen und sein eigenes Potenzial voll auszuschöpfen.

Das sagt er selbst über sich:
„Ich bin leidenschaftlich daran interessiert, meine Gesundheit und Leistungsfähigkeit ständig auf ein neues Level zu heben. 2011 habe ich meine Reise im Krafttraining begonnen und während meines Studiums habe ich dediziert gelernt, wie ich meine körperliche Stärke und Fitness steigern kann. Das hat mich angeteasert: ich habe mich intensiv mit allumfassender Gesundheitsoptimierung beschäftigt und gelernt, dass das Training nicht die einzige Stellschraube ist, um meine Performance zu verbessern. Das Thema Biohacking fasziniert mich seitdem ungemein. Mein Ziel ist es gesund und fit bis ins hohe Alter zu bleiben und so vielen Menschen wie möglich zu inspirieren, das selbe zu erreichen. “