Soeben Paris-Marathon im TV. Genuss pur am Sonntagvormittag. Das versteht freilich nur ein Läufer. Wer einmal bei 42,2 km die Ziellinie überquert hat… is hooked, wie der Amerikaner sagt.

Diesmal mit Co-Kommentator Andreas. Lauftrainer und Buchautor. Sehr angenehm. Außerordentlich kompetent. Der da so Sätze prägt wie: „Läufer ist, wer 40 Minuten am Stück laufen kann“. Unabhängig vom Tempo. Gefällt mir. Und der uns informiert:

    „Marathontraining ist Energiestoffwechsel-Training“.

Es käme einfach darauf an, noch auf den letzten 100 Metern, bei km 42,2 ausreichend Kohlenhydrate und Fett zur Verfügung zu haben. Nicht ganz geschickt ausgedrückt, aber jedem verständlich: Die Energie muss reichen. Und das, so Andreas, stellt man sicher durch

    Fettstoffwechseltraining.

Woraus für ihn folgt: Training heißt zu 80 – 90% Ausdauerläufe. Also im grünen Bereich. Aerob.

  • Dabei ist selbstverständlich entscheidend, ob man deutlich unter der Schwelle oder bis an die Schwelle läuft.

Nur so, so Andreas weiter, hätte man genügend Mitochondrien, also Kraftwerke in den Zellen. Die könne man sich also heranzüchten. Eines meiner Lieblingsthemen:

  • Durch leichtes, lächelndes, lockeres Laufen vermehrt sich die Anzahl der Mitochondrien in Ihren Muskelzellen.
  • Sie werden vom 2-Zylinder zum 12-Zylinder. Buchstäblich. Die Anzahl dieser Kraftwerke kann sich versechsfachen.
  • Bewiesen sowohl durch „Abwiegen“ wie auch durch Messung des gesteigerten Energiestoffwechsels.
  • Begünstigt wird das Ganze durch viel Magnesium (Nobelpreis 94).
  • Begünstigt wird der Kraftwerke-Zuwachs durch KH-Verzicht nach dem Training. Also lieber einen Eiweißshake.

Die große Kunst besteht natürlich darin, einen möglichst hochentwickelten Fettstoffwechsel (100% in der Spirometrie) bei möglichst vielen Mitochondrien zu er-trainieren. Das kann man. Durch riesige Laufumfänge von 200km pro Woche und mehr. Bleibt für uns Laien nur ein Traum.

Um so mit den limitierenden Kohlenhydrat-Vorräten, die der Muskel - vor dem Wettkampf – nun einmal nur speichern kann (bis 500g) möglichst gut durchzukommen. Diese Kombination von KH und Fett… Das ist höchste Kunst.