Weil Sie mich täglich fragen. Aus gutem Grund. Und mit der Blutmessung Ihres Labors nicht zurechtkommen. Aus gutem Grund. Daher noch einmal ganz langsam:

Ihr Waterlooerlebte die Psychiatrie und Psychotherapie 1949. Als ein australischer Psychiater, Dr. J. Cade,einen 51‐jährigen Patienten (aus völlig falschen Gründen) 5 Tage mit Lithium fütterte. Nur 5 Tage.

Der Patient war manisch depressiv, unkontrollierbar und deswegen schon seit 20 Jahren weggeschlossen. Dank Lithium nun war dieser Geisteskranke ab dem 6. Tag „normal“. Wurde 3

Monate später entlassen und ging nach Hause.

Auf die Idee, dass auch das Gehirn genau wie der Körper einen Stoffwechsel hat, dass auch das Gehirn, genau wie der Körper, auf bestimmte Substanzen und Moleküle angewiesen ist, wenn es funktionieren soll, muss man erstmal kommen.

Seither gibt es in meiner Praxis keine so niveaulosen Worte mehr wie „Depression“, „Psychose“, „Panikattacken“, die alles ja nur Beschreibungen sind. Nützt einem schwer depressiven Patienten, der dies genau weiß (auch ich nach meinem Unfall) überhaupt nichts, gesagt zu bekommen: „Sie haben eine schwere Depression“. Ja, mei.

Sondern für mich sind solche Patienten stoffwechselkrank wie jeder Diabetiker auch. Folgerichtig genauso heilbar.

  • Genauso? Ist ein Diabetiker in der normalen deutschen Diabetiker-Praxis heilbar? Mit Tabletten? Ich glaube nicht. Hier stehen sich wirklich zwei Welten gegenüber.

Das Problem mit Lithium ist die genaue Messung im Labor. Kaum möglich. Hier scheitern die meisten. Man kann zwar therapeutische Dosen bei Lithium-Behandlung ermitteln, aber nicht den für den normalen Mensch nötigen Spiegel.

Wir haben das Problem gelöst mit einer längeren Messreihe (Spezial-Labor) und gefunden, dass täglich 2-3 Flaschen Mineralwasser, Lithium enthaltend, ausreichen. Ausreichend für ein aufgewecktes, fröhliches Leben (News vom 22.02.2013) (genannt soll werden Heppinger, Fachinger, auch – stärker – Hirschquelle).

Bei Stoffwechselstörungen im Gehirn denke ich weiter. An Epilepsie. Auch heute noch leben in Deutschland  120.000 Kinder mit Krampfanfällen, mit Epilepsie. Bekommen Tabletten. Die bei einem Drittel leider nicht wirken.

In der Not erinnerte man sich, dass auch das Gehirn einen Stoffwechsel hat. Und ernährte die Kinder mit möglichst wenig Kohlenhydraten. Also genau so, wie Kinder von Eskimos ernährt werden: Eiweiß, Vitamine, Öl. Diese Ernährung nennt man ketogene Diät. Wieso eigentlich Diät? Das klingt so künstlich ... Eskimos leben Diät?? Ich glaube, die essen einfach!

Eine Metaanalyse, also die Zusammenfassung von 11 Studien (Pediatrics 105 (2000) ergab, dass bei 56% der Kinder die Krampfanfälle sich halbierten, dass 16% der Kinder geheilt waren.

Zu solchen Studien habe ich eine klare Meinung: Die restlichen Kinder waren eben nicht in der Ketose. Denken Sie doch mal praktisch nach. Die Kinder verschwanden zwischendurch bei McDonald´s. Oder bekamen „was anständiges“ von Mama mitgebracht.

Dennoch: Das Ergebnis ist in meinen Augen überwältigend. Wenn Ihr Sohn täglich (täglich!) 20 Krampfanfälle bekommt und dann plötzlich nicht mehr, geht der Himmel auf. Dank Ketose.

Natürlich ist es eine völlig abseitige Idee, also meine Idee, dass diese Art der Ernährung uns etwas sagen will. Uns auf genetisch korrekte Kost hinweist, die ja nicht Ketose heißt. Sondern no carb. Bei gesunden Kindern (ohne Epilepsie) sind Kohlenhydrate, Wurzeln, Nüsse selbstverständlich erlaubt. Die werden weggerannt, wegverbrannt.

Dass aber die übrigen typischen Kohlenhydrat-Kinder (Bäcker, Konditor) immer an der Grenze der Stoffwechselentgleisung leben…. haben wir inzwischen alle verstanden.

In der Medizin gilt: Wer heilt, hat Recht.