Schon längst. Woher wir das wissen? Weil ganze Völker Osteoporose gar nicht kennen. Was beweist, dass diese hässliche Krankheit nicht einfach so vom Himmel fällt. Sondern gemacht wird. Von uns selbst.

Natürlich hat sich längst rumgesprochen, dass der Knochen seit frühester Jugend beansprucht werden muss (sollte) um gesund zu bleiben. Nannte man früher Arbeit, heute Training. Wir leben in Luxuszeiten. Schon gar nicht so bekannt ist die Tatsche, dass das Knochengerüst zu 55 % aus reinem Eiweiß besteht. Und wie jedes Eiweiß im Körper „aufgebaut“ wird durch anabole Hormone. Also Testosteron und Wachstumshormon. Hoffentlich haben Sie davon genug. Und erst dann, irgendwann später kommt die Sache mit dem Kalzium und dem Vitamin D.

Mehr habe ich an der Uni auch nicht gelernt. Dabei hätte ein Blick nach Japan ja genügt. Eine zentrale Rolle bei der Vermeidung der Osteoporose scheint ein ganz anderes Vitamin, nämlich Vitamin K zu spielen. Ich hatte Ihnen 2006 zweimal berichtet (29.09.2006, 27.09.2006 www.strunz.de).

Einer verzweifelten Anfrage wegen habe ich mir diese zentrale Arbeit noch einmal hervorgeholt (Arch Intern Med 166, Juni 26,2006). Ungewöhnlich sorgfältig gemacht. Eine Metaanalyse. Sorgfältig?

Gefunden zum Thema werden hier 352 Arbeiten. 329 davon werden gleich mal gestrichen. Offensichtlicher Schrott. Von den übrig gebliebenen 23 werden weitere 10 wegen Formfehlern gestrichen. Bleiben 13. 6 davon taugen nichts. Es kam nicht zu Knochenbrüchen. Und die wollte man hier in den Vordergrund stellen. Bleiben also sieben Studien. Von anfänglich 352. Da hat man sich tatsächlich Mühe gegeben.

Das Ergebnis war überzeugend: Vitamin K verbessert, heilt die Osteoporose so effektiv, dass dieses Vitamin K sogar eindeutige Brüche verhindert und zwar sehr, sehr deutlich, nämlich:

  • 60 % der Wirbelbrüche
  • 77 % der Hüftgelenksfrakturen
  • 81 % der übrigen Frakturen

Klingt nicht nur sensationell, sondern ist es auch. Allein durch die Gabe eines Vitamines. Weshalb ich heute dieses Studie wiederhole? Weil ich differenzieren möchte: Es geht um zwei Vitamine, um Vit K1 und Vit K2. Bei uns in Europa finden Sie praktisch nur Vit K1 in grünen Pflanzen. Dort drüben praktisch nur Vit K2. Aus Soja.

Die wirklich wirksamen Studien wurden mit Vit K2 gemacht. Wobei freilich ein beweisbarer Unterschied zwischen den zwei Vit K-Formen nicht gefunden wurde. Heißt für mich in Zukunft: Wenn schon, dann nicht nur Vit K1, sondern beide, also auch Vit K2 dazu einnehmen. Sofort Anfrage bei meiner Apotheke: Vit K? Wird praktisch nie verkauft. Seit Jahren nicht. Und wenn, dann das gängige Vit K 1. Heißt übersetzt für Sie, liebe Leser: Manchmal muss man sich auch ein bisschen bemühen. Fachbegriff für Vit K 2 ist Menaquinon.