ist die Nachfolgefirma von Wyeth. Eine amerikanische Pharmafirma. Pfizer verwöhnt uns mit Cholesterinsenkern genau wie mit Viagra. Hat derzeit aber wirkliche Probleme. Eine massive Klagewelle in der USA. Angestoßen durch Prempro. Ein Medikament. Eine Hormonersatztherapie für Frauen in der Menopause. Ein Milliardenmarkt.

Da hat eine Frau Doktor Adriane Fugh-Berman von der Universität Washington einmal gebohrt. Und hat Fakten auf den Tisch gelegt, die sogar mich erschüttern. Sogar mich: Wirklich nicht leicht.

Wyeth, jetzt Pfizer hatte eine PR-Firma DesignWrite engagiert. 1996 bis 2004. Die musste jeden Monat ein Manuskript abliefern. Ein maßgeschneidertes. Zum Thema

Hormonersatztherapie ist prima

Artikel, die die (bekannte) Brustkrebsgefahr verniedlichen sollte, und nicht belegte (nicht belegte!) Vorteile wie Schutz vor Demenz, Parkinson und Herzkrankheiten in den Vordergrund rücken sollten.

Also Märchenerzählungen.

Und dann hat diese PR-Firma berühmte Namen, Professoren gesucht. Mit denen sie diese

  • geschönten Übersichtsartikel
  • geschönte Fallbeispiele
  • klinische Studien
  • Kongress-Präsentationen

schmücken wollten. Mit diesen angesehenen Namen sollten zunächst Fachjournale geködert werden und schließlich das Vertrauen der Ärzte weltweit erschlichen werden.

Die PR-Firma bekam pro Artikel 20.000 Dollar.

Das alles nachzulesen in der Welt vom 09.09.2010, S. 23. Unter "Nebenwirkung: Krebs. Forscher gaben ihren Namen für geschönte Studien zur Hormontherapie her". Besonders hübsch deutet die unermüdliche Physiologin, Frau Dr. Fugh-Berman, was hier wirklich los war:

die 1.500 internen Dokumente der Firma Pfizer/Wyeth gewährten einen nie dagewesenen Einblick in das Geschäftsgebaren von Pharmafirmen.

Sollte das allgemein gelten?