Für mich, vielleicht auch für einige von Ihnen mit Gewinn zu lesen. Sätze in den Raum gestellt. Zum Nachdenken.

  • Wer sich mit Zukunft und Vergangenheit beschäftigt, hat verloren. Es gibt weder eine Zukunft noch eine Vergangenheit. Zukunftsvisionen sind im Grunde genommen alle falsch, weil sie ablenken von dem, was jetzt Sache ist.

Vision heißt: Ich werde nicht fertig mit der Gegenwart, in der wir immer einen Übungsleiter, einen Guru, einen Meister, eine Methode und ein Ziel brauchen. Ich sage: Du brauchst das alles nicht. Du hast alles in dir selber.

Wissen Sie, wer das kann, ohne nachzudenken? 3-jährige Kinder. Und wer das noch kann? Nach vielem Nachdenken? Ein tibetanischer Mönch hoch oben in den Bergen. Allein.

  • … ich fahre über einen der berühmtesten Pässe nach Pakistan. Wochenlang auf 2000 Meter Seehöhe – und dann geht es innerhalb von 70 km hinunter fast auf Meeresniveau. Da geht dir die Pumpe so, dass du glaubst, deine Hand wiege plötzlich eine Tonne…

Ich habe dann getan, was ich immer tue: Ich lasse meinen Körper heilen und gesunden. Denn für mich ist jede Anstrengung ein tolles Gemälde. Am Schluss, nach der Regeneration und der inneren Aufarbeitung, steht es im Raum, mitten in dir drin.

Und erst dann bin ich bereit für eine neue Leinwand. Und die ist erst dann, wenn es so weit ist, wie der Blitz da.

Ein Extrem-Radfahrer. Haben Sie verstanden. Wundervoll, die Vorstellung, dass man sich innere Gemälde malt. Mit Anstrengung. Weiß jeder, der mal einen Wettkampf bestritten hat: die Bilder bleiben.

  • Niemand kann einen Triathlon gewinnen, niemand das gelbe Trikot erringen, niemand eine Kugel zum Weltrekord stoßen, ohne alle Aufmerksamkeit zu bündeln und in Trance zu gehen, in einen anderen Bewusstseinszustand.

Dann nur stellt sich ein, was Psychologen „flow“ nennen: Jener rundum stimmige Moment, in dem sich alle Bewegungen richtig anfühlen und die Außenwelt kaum ins Bewusstsein dringt; selbst enttäuschte Pfiffe klingen wie von Ferne.

Stimmt. Deshalb habe ich es beim Ironman Hawaii immer als völlig falsch empfunden, mich an den Versorgungstellen etwa mit Schwämmen abkühlen zu wollen. Lenkt ab! Etwas Unbekanntes essen zu wollen. Lenkt ab, macht falsche Gedanken. Hier wurde nur blitzschnell – vorprogrammiert – ein Becher Wasser getrunken. Und neu fokussiert.

  • Hilfreiche Parolen für die lange Strecke zum Erfolg:

„Wer anderen die Schuld gibt, gibt ihnen Macht.“

„Wer die Umstände verantwortlich macht, macht sich selbst hilflos.“

„Wenn du Angst hast zu verlieren, kannst du nicht gewinnen.“ (Zitat: Björn Borg).

Stimmt. Nicht nur im Sport. Auch im täglichen Leben. Besonders im gesellschaftlichen Zusammenleben. Selbstverständlich hat Schuld immer der Andere. Auch ich bin so programmiert. Sehr, sehr mühsam ist die Einsicht, dass das sehr wohl stimmen kann, dass es eben nicht weiter führt, nicht zielführend ist, dieser Gedanke.

Und was ist Sinn und Zweck all dieser Sätze? Gibt es eine praktische Nutzanwendung? Doch, gibt es, ich darf zitieren

  • „Es gelang ihr, ein hohes Alter zu erreichen, ohne die Grenze der VIERZIG zu überschreiten.“