Kennen Sie das? Sitzt mir gegenüber eine junge Dame, 43 Jahre, schlank, gesund, aber in ihren eigenen Worten schlaff.

Sie meinte damit die Hautfettfalten, die wabbeligen, die am Oberarm hinten herunterhängen. Sie meint die Michelin-Männchen-Rollen, die sie am durchaus schlanken Bauch abgreifen kann. Sie mag sich nicht mehr.

Kennen Sie das? Zögerlich kommt ihr Vorschlag: „Vielleicht sollte ich mehr Muskeln haben?“.

Stimmt. Sie kennen alle die Berliner Studie: dort, wo mehr Muskeln aufgebaut sind, wird die Fettschicht immer dünner. Also am Oberarm. Also am Bauch. Also am Oberschenkel. Grundsätzlich richtig.

Wenn die junge Dame, wenn Sie jetzt glauben, dass das Fitness-Studio die Lösung wäre, dann täuschen Sie sich. Erst kommt die Biologie, dann kommt Ihr guter Wille.

Das sind schon viele jahrelange Fitnessstudiogänger reingefallen.

Die junge Dame hat nämlich ein gemessenes IGF I von 76, also viel zu tief (Normalbereich 101 bis 267). Bedeutet: Ihr Körper hat zu wenig Wachstumshormon, das wichtigste Aufbau-Hormon. Das Hormon, das nicht nur Falten beseitigt, Fett schmelzen lässt, sondern auch Muskeln aufbaut ... auch ganz ohne Training! Also auch ohne Fitnessstudio.

Alles längst bewiesen in der berühmten Arbeit im N Engl J Med 1991 von Rudman. Dieser tiefe IGF I-Wert bedeutet, dass der Körper eben nicht tagtäglich, so ganz nebenbei, Fett verbrannt hat, Muskeln aufgebaut hat, Knochen gestärkt hat, Falten geglättet hat. Kann er gar nicht. Das entsprechende Hormon fehlt ja.

Schlank aber schlaff ist dann das Resultat dieses Hormonmangels. Verstehen Sie langsam, langsam ein bisschen, wie man einen Körper formen kann? Nicht mit glauben, nicht mit raten, nicht mit Einnahme-Vorschlägen der Ernährungsexperten oder mit Trainings-Ratschlägen der Fitness-Experten, sondern mit ... Wissen! Wenn die Biologie nicht stimmt, nützt Ihnen alle Anstrengung nichts.

Wachstumshormon. Ein Geheimnis.
Wie ein hoher Hormonwert aussieht, konnten Sie bei den Olympischen Spielen studieren. Bei den Schwimmern, bei den Läufern, bei den Radfahrern. Traumfiguren.

Apropos: Kennen Sie Ihren Wachstumshormonspiegel? Wissen Sie, wie man ihn nach oben katapultiert?