In der täglichen Flut wissenschaftlicher Arbeiten taucht sie manchmal unvermutet auf. Die kleine feine Studie. Endlich einmal zur Sache kommend. Zur Sache heißt hier: Orgasmus. Hätten Sie gerne häufiger? Öfter? Mehr?

Können sie haben.

Da hat man 92 junge, gesunde Männer zwischen 18 und 22 befragt. Nach der Anzahl der Orgasmen pro Woche im vergangenen Monat. Also überschaubar. Wahrscheinlich sogar erinnerbar. Und hat gemessen (Sehen Sie, solchen Studien glaube ich), hat gemessen,

TestosteronÖstron
DHEADelta-4-Androstendion
DH-TestosteronSHBG (Globulin)
Östradiol

Natürlich waren die Werte bei den 92 Männern recht verschieden. Manchmal hoch, manchmal tief. Also hat man nach Korrelationen gesucht, einer Entsprechung zur Orgasmusfrequenz. Und hat sie prompt gefunden. Von all den gemessenen Werten war nur einer wichtig, nämlich

DH-Testosteron

Ein Anstieg von 1,36 nanomol/l DH-Testosteron korrespondierte mit einem Orgasmus pro Woche mehr. Ein Anstieg von 10 nanomol entsprach also täglich einem Orgasmus MEHR!

Die Studie ist in zweifacher Hinsicht hochelegant. Zum Einen

  • „Es handelte sich um Rekruten der griechischen Armee. Ausgerechnet. Und ausdrücklich spielte es keine Rolle!!, auf welche Weise der Orgasmus ausgelöst war“.
  • DH-Testosteron ist dummerweise ein unerwünschtes Abbauprodukt vom Testosteron, unerwünscht, weil es Haare ausfallen lässt und die Prostata wachsen lässt. Deswegen gibt es den Enzymblocker Finasterid, der diese Umwandlung, diesen Abbau von Testosteron verhindert.

Sie haben also die Wahl, meine Herren: Entweder Sie verzichten auf den Seitenscheitel, polieren Ihr Haupt täglich und können dafür sehr häufig (bei später deutlich vergrößerter Prostata), oder aber Sie erfreuen sich wallenden Haupthaares und begnügen sich mit dem Studium des „Playboy“.

Quelle: Brit Med J 310(1995) 6990, S.1