Wer gewinnt im Radrennen? Natürlich der, der im schlussendlichen Sprint noch mehr Power zur Verfügung hat. Wer gewinnt den Marathon? Selbstverständlich der, der auf den letzten 2km, auf dem letzten km deutlich zulegen, fast sprinten kann. Ein durchgängiges Prinzip im Ausdauersport: Gewonnen wird – falls es dazu kommt – im Schluss-Sprint.

Und das kann man vorher bewusst steuern. Sieger werden gemacht. Siegen hat mit Klugheit zu tun.

Bewiesen schon 1983. In einem typischen Experiment. Da hat man fünf Profi-Radfahrer

  • als Kontrolle normal ernährt. Zwei Drittel Kohlenhydrate
  • und dann ketogen ernährt. Weniger als 20g Kohlenhydrate pro Tag.

Hat sich zunächst überzeugt,  dass die Leistungsfähigkeit die gleiche war: Man ließ die Athleten bei 64% VO2max bis zur Erschöpfung radeln. Mit Kohlenhydraten brauchten die 147 Minuten, ohne Kohlenhydrate 151 Minuten, also die gleiche Zeit. Schon das war erstaunlich. Hätten Sie´s gedacht? Zerstört so ganz nebenbei wieder ein Sportmedizin-Märchen.

Jetzt kommt’s: In der Ketose-Gruppe aber

  • fiel die Glukose-Verwertung auf ein Drittel
  • fiel die Nutzung von Muskel-Glykogen auf ein Viertel

Das war´s. Heißt praktisch: Bei gleicher Leistungsfähigkeit in einem Dauerversuch über 2 ½ Stunden haben sich die 

Ketose-Athleten

dreimal mehr Muskel-Glykogen aufbewahrt. Also den Kohlenhydratspeicher in ihrer Muskulatur viel weniger angeknabbert. Wäre es jetzt zum Sprint gekommen, also zur an-aeroben Anstrengung bis zum blitze-blau werden, dann hätten die Ketose-Athleten mit Sicherheit gewonnen.

Für die entscheidenden Sekunden hätten die einfach mehr Power, eine größere Geschwindigkeit.

Merke: Sieger werden gemacht.

 

Quelle: Metabolism. 1983 Aug;32(8): 769