Lässt sich leicht beantworten. Mit der Ruhe-Spirometrie. Sie schnaufen in eine Maske, der Apparat analysiert und druckt aus: Nix Fettverbrennung. 0%. Oder freilich, wenn Sie wissen, wie das Ganze funktioniert, Fettverbrennung 100%. Ideal.

In Ruhe? Das betrifft Sie jede Nacht. Sie könnten die ganze Nacht über den Speckring an den Hüften verbrennen oder eben...auch nicht. Lagern dann Fett nur ab, wie der durchschnittliche Deutsche (2/3 von uns).

Interessiert den Leistungssportler nicht. Für den ist wichtig, ob er bei möglichst hoher Geschwindigkeit im Marathon noch ausschließlich oder zum großen Teil vom Fett lebt. Seine so wichtigen Kohlenhydratvorräte, die er ja vorher gebunkert hat, möglichst wenig anzapft. Um sie dann auf den entscheidenden letzten Kilometern mit zunehmendem Tempo zu verbrennen.

Dahinter steckt ein Gesetz: Wenn Sie im roten Bereich laufen, im Sauerstoffmangel, im Sauerstoffunterschuss, bei (ganz grob) Laktat über 4, dann verbrennen Sie wirklich nur Zucker. Ausschließlich. Und da werden Ihre Vorräte natürlich sehr rasch aufgebraucht.

Haben Sie die KH-Vorräte während der vorangegangenen zwei Stunden im Marathon geschont, kaum angeknabbert, geht es Ihnen ab 30 km gut. Andernfalls krabbeln Sie auf dem Zahnfleisch. Kommt der Mann mit dem Hammer. So bei etwa 30-35 Kilometer. Ich glaube, dass dies meinem Idol Baumann bei seinem ersten Marathonversuch in Hamburg genau so passiert ist.

All dieses Wissen hatte ich einmal 1989 in einer Sportzeitschrift angedeutet. Fettstoffwechseltraining. Hat niemanden interessiert. Wirklich niemanden. Seit nun Jan Fitchen, unser Marathonstar, seine persönliche Bestzeit genau nach dieser Methode auf 2:13:10 h gesteigert hat, kann ich mich vor Anfragen nicht retten. Plötzlich will's jeder nachmachen.

Also greife ich einmal tief in die Kiste und zeige Ihnen die entscheidende Kurve. Besser gesagt drei Kurven. Aufgetragen ist unten die Leistung in Watt. Wenn Sie wollen, Ihre Geschwindigkeit. Und nach oben, ob Sie oder ob Sie nicht Fett verbrennen. Von 0% bis 100%.

Sie sehen drei verschiedene Menschen: Die unterste gerade Linie (C) zeigt zwei Drittel der Deutschen. Schon in Ruhe Null Fettverbrennung, unter Belastung dann natürlich auch. Die verbrennen nur Zucker. Immer. Das Fett klebt woanders...

In der Mitte (B) ein typischer Triathlet. Braucht für den Ironmam so etwa 12 Stunden. Der hat eine etwa 40%ige Fettverbrennung. Nicht schlecht. Die dann ganz typisch bei steigender Geschwindigkeit gegen Null geht. Wie gesagt: Wenn Sie hecheln, keuchen, schwitzen, also bei hoher Geschwindigkeit kann der Körper sich nur noch von Zucker ernähren. Hier gezeigt.

Der dritte Proband, Kurve ganz oben (A) hat schon in Ruhe eine 100%ige Fettverbrennung. Der ist sehr schlank. Der verbrennt jede Nacht sein Fett. Und kann bis etwa 200 Watt praktisch nur von seinen Fettvorräten zehren. Schont sein Kohlenhydratdepot, das er dann im Endspurt benötigt. Endspurt heißt bei diesen Exemplaren (ein Ironman) die letzten zwei Stunden. Also ein länglicher Endspurt. Nur: Der kann das dann eben auch.

Was das bedeutet? Für Proband A? Der hat - genau deswegen - die deutsche Bestzeit (AK) in Hawaii 89 und die Weltbestzeit beim abschließenden Marathon (AK), nämlich 3:10 h...

Jetzt verstehen Sie die Überschrift. Eine für Ihre Lebensgestaltung entscheidende Frage. Sind Sie ein Fettverbrenner? Entscheidend

  • Für die Gestaltung Ihres BMI. Wie wollen Sie durchs Leben gehen? Schlank und fit oder übergewichtig und träge?
  • Für die Leichtigkeit im Sport. Gilt für Training genau wie für Wettkampf: Auch bei hoher Geschwindigkeit sich in der Fettverbrennung zu bewegen ist...pures Glück