Na ja. Eigentlich eine banale Aussage. Schließlich gibt es uns Menschen auf diesem Globus. Und gleichzeitig 10.000 von Viren. Wir haben uns mit diesen plötzlich (2020, 2021) so wichtigen Gästen irgendwie arrangiert. Haben sie überlebt. Haben sie also – oft genug – besiegt.

Freilich in der Regel zufällig.

Der Wert der Wissenschaft liegt oft – oder immer? – im Wissen. Wüsste man, wie wir uns in den letzten Jahrtausenden erfolgreich gegen Viren gewehrt haben, könnte man dieses Wissen ja auch gezielt einsetzen. Für sich ganz persönlich. Sich vielleicht sogar


UNVERWUNDBAR


machen. Auch wenn das nie ganz hundertprozentig der Fall sein wird, rein naturwissenschaftlich nie der Fall sein wird, ahnen Sie, dass gezieltes, exklusives Wissen (wie unten vermittelt) Ihr Denken, Ihr Leben verändern kann.


Persönlich lebe ich mit dem Glaubenssatz, also mit der festen, unverrückbaren Wahrheit, dass Viren mir nichts anhaben können.

Dieses „Glauben“ beruht auf Wissenschaft. Auf Wissen. Auf dem Studium von Hunderten, Tausenden wissenschaftlicher Arbeiten.


Eine ganz entscheidende stammt aus der Universität von Jerusalem. Oktober 2016. Eine hochwissenschaftliche biochemische Studie, die wieder einmal nichts anderes darstellt als eine Bestätigung der Evolution. Eine Bestätigung des intuitiven, gefühlten Wissens jedes anderen Säugetieres. Oder meinetwegen der immer noch einigen hundert Naturvölkern auf diesem Globus.

Wissen, von uns zivilisierten Deutschen sträflich missachtet. Darf ich abhelfen?

Die Forscher an der Uni Jerusalem (zusammen mit Harvard-University, Uni Duisburg, Uni Düsseldorf) studierten das außerordentlich gefährliche Hepatitis-C-Virus. Kennen Sie. Jede Blutkonserve wird darauf gescreent. Festgestellt wird, dass


Hepatitis-C-Viren (HCV) den

  • Zuckerstoffwechsel (Glykolyse) und den
  • Fettstoffwechsel (Ketogenese)

anstoßen. Stimulieren. Arbeiten lassen. Also die Umwandlung von Kohlenhydraten in Zucker und schlussendlich in Energie (ATP). Genauso wie die Produktion von Ketonkörpern (also reiner Fettstoffwechsel).


Das Neue an dieser merkwürdig „wischi-waschi“-Erklärung ist die Entdeckung wie das passiert.


  • Glykolyse wird kontrolliert durch Aktivierung von HNF4 α.
  • Die Ketogenese kontrolliert durch PPARα.

Wenn Sie wollen: Genschalter. Die raffinierten Forscher in Jerusalem haben daraufhin erst den einen, dann den anderen Genschalter blockiert. Also die Virus-Wirkung gestoppt. Und dann passiert Erstaunliches:


  • Blockiert man HNF4α, wird der Zuckerstoffwechsel „umgekehrt“, wird die Vervielfältigung der Viren (genau darauf kommt es an) geblockt und gleichzeitig die Apoptose, also der Zelltod von Virus-befallenen Zellen beschleunigt.

Eine höchst erwünschte Wirkung. Also noch einmal: Blockt man den Zuckerstoffwechsel, kann sich das Virus nicht weiter vermehren, sterben die Virus-befallenen Zellen ab.


  • Wird jetzt PPARα geblockt, schläft der Fettstoffwechsel (Ketogenese) ein, gleichzeitig vermehren sich die Viren viel stärker, wie wild.

War das verständlich? Das Virus also, welches ja selbst keinen eigenen Stoffwechsel besitzt, verändert über Genschalter beide Stoffwechsel-Wege, also Zucker- und Fettstoffwechsel.


  • Blockt man den Zuckerstoffwechsel, verzichtet man also auf Kohlenhydrate, wird man das Virus gleich auf zwei verschiedene Wege los.
  • Stimuliert man den Fettstoffwechsel (ketogen), kann sich das Virus im Körper nicht mehr vermehren.

Deutlicher kann ich es jedenfalls nicht ausdrücken. Sie könnten sich die Originalarbeit ja beschaffen.

Deutlicher kann die Evolution, kann die Natur sich auch nicht ausdrücken. Sie wissen jetzt, wie alle übrigen Säugetiere, wie die Naturvölker selbst sehr gefährliche Viren (Hepatitis C) besiegen. Ich meine tatsächlich: Besiegen.

Hier erstmals biochemisch sehr präzise gezeigt.

PS: Warnung: Um das Paper zu studieren, brauchen Sie jahrelange Ausbildung in Biologie oder Biochemie. Ich kanns nicht ändern. Aber die Zusammenfassung kann man lesen.

Quelle: NATURE CHEMICAL BIOLOGY І VOL 12 І DECEMBER 2016 І www.nature.com/naturechemicalbiology Seite 1037